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23.04.2025 00:00 |
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Donald Trumps Projekte (2/2)
Der Kern der Maßnahmen von Präsident Donald
Trump besteht darin, die westliche Wirtschaft zu reformieren, indem die
"amerikanische Globalisierung" beendet wird, laut der Komponenten
komplexer Produkte in mehreren Ländern hergestellt werden müssen, bevor
sie montiert werden. Er beabsichtigt, so viele Fabriken wie möglich in
sein Land zurückzuführen, um in den Vereinigten Staaten komplexe Objekte
von A bis Z herstellen zu können. - Im Gegensatz zu dem, was wir
vielleicht denken, findet der Erste Handels-Weltkrieg nicht... [Quelle: voltairenet.org]
JWD
...zwischen Washington und Peking statt, sondern zwischen zwei
Formen des Kapitalismus.
Von Thierry Meyssan | Quelle: Voltaire Netzwerk | Paris
(Frankreich) | 22. April 2025

Screenshot |
Quelle:
voltairenet.org
achdem ich Donald Trumps Bemühungen gegen den "amerikanischen
Imperialismus" und gegen die föderale Bürokratie erläutert habe, möchte
ich mich seinem wirtschaftlichen Handeln und insbesondere seiner
Konzeption von Zöllen zuwenden [1].
Ursprünglich war Donald Trump kein Politiker, sondern ein Unternehmer,
und als solcher hat er sich in den 80 Jahren der politischen Welt
genähert. Damals veröffentlichte er eine ganzseitige Anzeige in drei
großen US-Tageszeitungen, in der er das Ungleichgewicht im Handel
zwischen seinem Land und China anprangerte. Er wandte sich damit gegen
die amerikanische Globalisierung, die die Vereinigten Staaten zum
Zentrum der imperialen Welt und China zur "Werkstatt der Welt" machte.
Erst später ging er in die Politik, zunächst an der Seite der Clintons,
dann als Unterstützer der Tea Party und schließlich durch die Übernahme
der Republikanischen Partei.
Um Donald Trump zu verstehen, muss man sich immer seinen Lebenslauf vor
Augen halten: Er ist weder Demokrat noch Republikaner, sondern ein "Jacksonianer"
[2]. Und sein Steckenpferd ist die Produktion von Konsumgütern in sein
Land zurück zu holen.
Es ist für uns viel einfacher, seine Gegner in den Vereinigten Staaten
zu verstehen, weil fast alle von ihnen nicht auf der Grundlage ihrer
Erfahrungen handeln, sondern auf der Grundlage ihrer einzigartigen
Ideologie: des "amerikanischen Imperialismus".
Und wir müssen immer daran denken, dass Akademiker im allgemeinen
ökonomische Ideologien, über die sie diskutieren, mit der
Realwirtschaft, die sie ignorieren, verwechseln.
Als Donald Trump, zum Präsidenten geworden, die Wirtschaft reformiert,
kündigt er an, Amerika wieder groß machen zu wollen (MAGA), d.h. aus den
USA wieder eine Weltmacht zu machen. Er macht deutlich, dass er nicht
die Absicht habe, Kriege zu führen, sondern sie wie Präsident Andrew
Jackson durch den internationalen Handel zu ersetzen. Wir dürfen MAGA
daher nicht so verstehen, dass Amerika zu einer militärischen Großmacht
gemacht wird, sondern zu einer großen Wirtschaftsmacht, das heißt,
Amerika wieder seine Größe zurückzugeben.
Andrew Jackson war weder ein Freihändler noch ein Protektionist. Er sah
in den Zöllen nicht das Mittel, um amerikanische Produktionen vor den
internationalen Konkurrenten zu schützen, sondern als die einzige
Möglichkeit, die föderale Regierung zu finanzieren. Genau das tut Donald
Trump heute: Er will alle Bundessteuern abschaffen und die zentrale
Verwaltung nur noch über Zölle finanzieren. Auf der anderen Seite lässt
er jeden Bundesstaat die Steuern erheben, die er für wesentlich hält.
Nachdem dieser Denkrahmen erstellt ist, organisiert Donald Trump den
Übergang vom alten zum neuen System mit seiner Methode, die er in seinem
Buch "The Art of the Deal" : Destabilizing His Interlocutors"
beschrieben hat. Also kündigte er zunächst weit verbreitete und
prohibitive Zölle an und stimmte dann zu, diese für drei Monate auf 10
Prozent zu senken, mit Ausnahme Chinas.
Da warfen sich ihm alle zu Füßen, um unserem guten "Herrn der Welt" für
diese Steuern zu danken und ihn zu bitten, sie nicht zu stark zu
erhöhen. Das absolute Beispiel für diese Herangehensweise der
Unterwerfung lieferte Giorgia Meloni‘s Italien. Die Premierministerin
hat sich als Groupie des Ungeheuers präsentiert, der ihr alles
aufgezwungen hat [3]. Das gegenteilige Beispiel lieferte aber China, das
zunächst mit gegenseitigen Zöllen reagierte und dann seine Meinung
änderte. Daraufhin entschied es sich, "auf chinesische Art" zu
reagieren, d.h. auf eine Art und Weise, wie man nicht erwartete: China
unterbrach seine Zusammenarbeit mit den beiden globalen Halbleiterriesen ASML und TSMC, verlangsamte seinen Export von "Seltenen Erden", die in
zivilen und militärischen Hightech-Geräten gebraucht werden, erheblich
und verbot den Import von Boeing-Flugzeugen.
Mangels Lagerbestände werden daher die Vereinigten Staaten in wenigen
Wochen weder Halbleiter noch Ersatzteile für ihre Raketentriebwerke,
Radarsysteme, Lenksensoren, Korrosionsschutzbeschichtungen,
Zielsuchgeräte, taktische Drohnen, Kampfflugzeugtriebwerke und Systeme
zur elektronischen Kriegsführung haben.
Ohne zu warten, hat Präsident Donald Trump High-Tech-Konsumgüter von den
Steuern befreit: PCs, Mobiltelefone usw., aber nicht die Rohstoffe und
Komponenten, die für den militärisch-industriellen Komplex unerlässlich
sind. Das ist der Punkt, an dem wir uns befinden. In wenigen Wochen wird
der militärisch-industrielle Komplex nicht nur in den Vereinigten
Staaten, sondern auch im Westen (einschließlich Italien) die Aussperrung
seiner Fabriken erklären müssen.
Aus Donald Trumps Sicht sind die Vereinigten Staaten keine erfolgreiche
Volkswirtschaft mehr, weil sie keine Konsumgüter mehr produzieren,
sondern hauptsächlich Waffen und "Finanzprodukte". In der Praxis haben
die USA eine Kriegswirtschaft. Er beabsichtigt daher, den Gürtel des
militärisch-industriellen Komplexes enger zu schnallen und die lokale
Produktion zu entwickeln, insbesondere die von "Seltenen Erden" und
fossilen Brennstoffen, die für die moderne Industrie unerlässlich sind.
Entgegen der landläufigen Meinung sind Seltene Erden an sich nicht
selten. Es gibt sie überall, es sind die Fabriken zur Trennung und
Filtrierung dieser Mineralien, die selten sind. Heute befinden sich 90 %
von ihnen in China. Präsident Trump findet daher, anlässlich des
aktuellen Tauziehens, das Argument der Ausbeutung amerikanischer
"Seltener Erden", gegen die sich Ökologen aller Art wehren, als
unzulässig. In der Tat ist ihre Aufarbeitung und Trennung schwierig,
ohne die Wasserreserven zu erschöpfen und die umliegenden Regionen zu
verschmutzen [4].
So wie der DOGE-Libertäre Elon Musk Donald Trumps Wunsch verschleiert,
die von der Bundesregierung außerhalb der Verfassung ausgeübten
Funktionen wieder an die Bundesstaaten zu übertragen, so verschleiern
die Positionen seines Handelsberaters Peter Navarro seine
wirtschaftlichen Vorstellungen. Navarro, ein ehemaliger Professor für
Wirtschaftswissenschaften in Harvard, ist ein Polemiker, der dafür
bekannt ist,– indem er die Linie überschreitet – vor dem Ungleichgewicht
der Beziehungen zu China zu warnen. Er sagte am 13. April gegenüber "Meet
the Press" (NBC) [5], dass das Trump-Team von den Reaktionen auf die
Erhöhung der Zölle, auch von China, nicht überrascht sei. Das bedeutet
aber nicht, dass Präsident Trump gegen China ist.
Die demokratische Senatorin Elizabeth Warren, die nicht versucht, ihre
politischen Gegner zu verstehen und sie für skrupellose, geldgierige
Milliardäre hält, warf Präsident Trump und seinem Umfeld vor, Zölle nur
beschlossen zu haben, um sich durch Insiderhandel persönlich bereichern
zu können. Sie forderte daher die Securities and Exchange Commission
(SEC) auf, eine Untersuchung des persönlichen Vermögens von Trump und
Musk einzuleiten. Sie sagte am 13. April in der CNN-Sendung "State of
the Union", dass die jüngste Ausnahmegenehmigung der Trump-Regierung für
Mobiltelefone, PCs und andere elektronische Geräte ein "besonderer Deal"
mit Apple-CEO Tim Cook war, der ihr anlässlich seiner Amtseinführung 1
Million Dollar spendete. "Als ob das Chaos nicht schon groß genug wäre,
fügt er noch eine deutlich sichtbare Schicht der Korruption hinzu!" [6].
Bei allem Respekt vor der ehemaligen Harvard-Wirtschaftsprofessorin
Warren, ist das, was geschieht, weder eine Frage der Korruption noch des
Wunsches, sich auf Kosten der Ärmsten zu bereichern, sondern ein Krieg.
Kein Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und China, sondern zwischen
zwei Formen des Kapitalismus im globalen Maßstab: dem der Produzenten
gegen den der Monteure [7].
Thierry Meyssan
Autor: Thierry Meyssan | Übersetzung: Horst Frohlich |
Korrekurlesen: Werner Leuthäusser
|
[1] „Donald
Trumps Projekte (1/2)“, von Thierry Meyssan, Übersetzung
Horst Frohlich , Korrekturlesen : Werner Leuthäusser, Voltaire
Netzwerk, 15. April 2025.
[6] "N° 3273 Howard Lutnick
und Peter Navarro versichern, dass der Erste
Handels-Weltkrieg nach Plan verläuft", Voltaire,
internationale Nachrichten - N°129 - 18. April 2025.
|
Dieser Beitrag ist unter Lizenz der Creative Commons (CC
BY-NC-ND)
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Thierry Meyssan: Politischer Berater,
Gründer und Präsident vom Voltaire Netzwerk - Réseau Voltaire. Letztes
französisches Werk: Sous nos yeux - Du 11-Septembre à Donald Trump. |
Link zum Originaltext mit weiteren Leseempfehlungen
bei ' voltairenet.org '
..hier
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