![]() ![]() 24.01.2025 00:00 | Teilen Soll man die Verherrlichung des Nationalsozialismus verurteilen oder nicht? Russland hat in der Ukraine militärisch eingegriffen, um das Land zu entnazifizieren. Aber nach Ansicht des Westens gibt es in der Ukraine keine Nazis. Russland sei in dieses Land einmarschiert, um es zu annektieren. - Dieses gegenseitige Unverständnis hat die russische Spezialoperation zu einem offenen Krieg entarten lassen. Mehrere ähnliche Fakten, die sich seit 2005 in den baltischen Ländern und seit 2016 im Europäischen Parlament ereignet haben, belegen jedoch, dass es sich nicht um ein Missverständnis, sondern um... [Quelle: voltairenet.org] JWD ...eine bewusste Strategie der NATO handelt. Diese hat 53 Staaten mobilisiert, um sich gegen die Verabschiedung einer traditionellen Resolution gegen die Verherrlichung des Nationalsozialismus durch die Vereinten Nationen zu wehren.
ur Zeit der Befreiung (d.h. am Ende des Zweiten Weltkriegs) waren sich die Menschen im Westen des Leids bewusst, das durch Ideologien verursacht wurde, nach denen die Menschheit in einer Hierarchie untereinander in verschiedene Rassen aufgeteilt war. Allen war klar, dass die Behauptung, dass diese "Rassen" sich nicht vermischen und fruchtbare Nachkommen haben könnten, durch die Tatsachen Lügen gestraft wurde und sich nur dank intensiver Propaganda durchsetzen konnte. Seit der Gründung der Vereinten Nationen und während des gesamten Kalten Krieges sorgten die Sowjetunion und Frankreich dafür, dass die Generalversammlung jährlich eine Resolution verabschiedete, die die nationalsozialistische Propaganda und die Verherrlichung dieser Ideologie verbietet. Dieses Ritual geriet mit der Auflösung der UdSSR in Vergessenheit. Überraschenderweise war es seit 2020 nicht möglich, den Konsens in dieser Frage wieder zu bilden. So sprachen sich 53 Staaten am 17. Dezember 2024 gegen die letzte entsprechende Resolution aus, 10 enthielten sich der Stimme. In der Tat, wenn auch die Alliierten während des Weltkrieges, sowohl die Amerikaner (Kanadier, Amerikaner) als auch die Europäer (Briten, Franzosen, Griechen, Polen, Jugoslawen, Skandinavier, Sowjets usw.) angesichts eines gemeinsamen Gegners vereint waren, so wurde dieses Ganze noch vor dem Ende des Konflikts durch den angelsächsischen Wunsch (d.h. sowohl einiger Amerikaner als auch einiger Briten), den Konflikt nämlich gegen die Sowjetunion fortzusetzen, gebrochen. 1945 verhandelten tatsächlich Alan Dulles, damals Chef des US-Geheimdienstes in der Schweiz, und sein Stellvertreter Lyman Lemnitzer mit SS-General Karl Wolff über die Kapitulation der Nazi-Truppen in Italien, um an der Seite der Vereinigten Staaten gegen die Sowjets zu kämpfen (Operation Sunrise). Dieser Separatfrieden wurde nicht umgesetzt, weil Josef Stalin sich sofort dagegen aussprach und Franklin D. Roosevelt das bereits geschlossene Abkommen nicht ratifizierte. Roosevelt, schwer krank, starb jedoch bald darauf, während Dulles Chef des US-Geheimdienstes der Nachkriegszeit, der dann die CIA wurde, und General Lemnitzer, der später Vorsitzender des US-Generalstabs wurde. Daraus folgte, dass die CIA und in geringerem Maße auch das Verteidigungsministerium zu einem Aufenthaltsort für ehemalige Nazis wurde. Während des ganzen Kalten Krieges wurden sie von den Angelsachsen in vielen Staaten der "freien Welt" (sic), von Chile bis zum Iran, in verantwortungsvolle Positionen gebracht. Sie gingen sogar so weit, eine Internationale des Verbrechens zu gründen, die Antikommunistische Weltliga, um ihre Bemühungen gegen alle linken Bewegungen in der Dritten Welt zu koordinieren [1]. Erst 1977, nach den Enthüllungen des Kongressausschusses von Senator Frank Church über die Verbrechen der CIA, gelang es Präsident Jimmy Carter und Admiral Stansfield Turner, die CIA in Ordnung zu bringen und die Diktaturen in Chile, im Iran und anderswo zu stürzen. Um jedoch den sowjetischen Rivalen zu bekämpfen, setzten Präsident Ronald Reagan und Premierministerin Margaret Thatcher auf eine neue Ideologie, den Islamismus, und zögerten nicht, ihn zu entwickeln, zuerst in Afghanistan und dann überall im Mittleren Osten. Nur so konnten sie die Muslimbruderschaft und die arabischen Völker mobilisieren. Als die Sowjetunion 1991 aufgelöst wurde, tauchten schließlich die rassistischen Bewegungen, die einst mit den Nazis verbündet waren, wieder auf. Präsident Bill Clinton und Premierminister Tony Blair zögerten nicht, sich auf sie zu stützen. So kamen die "integralen Nationalisten" [2], Anhänger von Dmytro Donzow und Stepan Bandera, in der Ukraine an die Macht. Alles begann im Januar 2005, als Lettland (seit dem 1.5.2004 Mitglied der Europäischen Union) durch seine Regierung mit finanzieller Unterstützung der US-Botschaft das Buch "Geschichte Lettlands: Zwanzigstes Jahrhundert" veröffentlichte. Darin behauptete die Regierung unter anderem, dass das Lager Salaspils, in dem die Nazis medizinische Experimente an Kindern durchführten und in dem 90 000 Menschen ermordet wurden, nur ein "korrigierendes Arbeitslager" gewesen sei und dass die Waffen-SS Helden im Kampf gegen die sowjetischen Besatzer gewesen seien. Wenige Monate später organisierte die Regierung mitten in Riga eine Parade der Waffen-SS, wie schon in den vier Jahren zuvor, als sie noch nicht Mitglied der EU war [3]. Normalerweise hätte die gesamte Europäische Union protestieren müssen. Aber es sollte nicht so sein. Nur Israel und Russland äußerten sich empört. Im Jahr 2016 legte die Polin Anna Fotyga, damals Mitglied des Europäischen Parlaments und später Direktorin der polnischen Präsidialverwaltung, und eine der Säulen der NATO, in Straßburg eine Resolution vor, die sich mit strategischer Kommunikation befasste [4]. Ziel war es, die EU in den Informationskrieg gegen Russland und, zumindest dem Anschein nach, gegen die Islamisten einzubeziehen, indem ein System um das Strategische Kommunikationszentrum der NATO herum eingerichtet wurde [5]. In diesem Zusammenhang hat also das Europäische Parlament am 19. September 2019 eine Entschließung "über die Bedeutung des europäischen Gedenkens für die Zukunft Europas" [6] angenommen. In diesem Text heißt es, dass die UdSSR mit der Unterzeichnung des Molotow-Ribbentrop-Pakts die finsteren Ziele des Nazi-Reiches teilte und den Zweiten Weltkrieg begann. Das ist offensichtlich völlig falsch [7]. Heute können die Neonazis, die "integralen Nationalisten" [8], die Macht in der Ukraine ausüben, ohne den geringsten Vorwurf des Westens zu erregen. Wir bemerken nicht, dass ihre Verfassung die einzige der Welt ist, die in Artikel 16 festlegt, dass "die Bewahrung des genetischen Erbes des ukrainischen Volkes der Verantwortung des Staates zusteht" [9]. Wir bemerken nicht, dass Wolodymyr Selenskyj seit acht Monaten sein Amt beendet hat und dass er seither unrechtmäßig ohne Wahlen an der Macht bleibt. Wir interpretieren das Verbot der Oppositionsparteien und der orthodoxen Kirche [10] als Bestimmungen, um die russische Unterwanderung zu unterdrücken. Wir sind uns der Säuberung der Bibliotheken nicht bewusst [11]. Wir fangen gerade erst an, uns des Exodus der ukrainischen Bevölkerung und der Massendesertionen in ihren Armeen bewusst zu werden. All dies sollte uns nicht überraschen in einer Zeit, in der uns dieselben westlichen Autoritäten lächelnd erklären, dass die Dschihadisten von Al-Qaida und Daesh, die gerade in Damaskus von den Angelsachsen an die Macht gebracht wurden, nur "aufgeklärte Islamisten" seien [12]. Thierry Meyssan
Autor: Thierry Meyssan | Übersetzung: Horst Frohlich |
Korrekurlesen: Werner Leuthäusser
Dieser Beitrag ist unter Lizenz der Creative Commons (CC BY-NC-ND)
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