17.12.2018 00:00
Wessen Schuldner ist Emmanuel Macron?
Oft wird Präsident Macron als ein Rothschild Boy bezeichnet. Das ist richtig,
aber es ist nebensächlich. Thierry Meyssan zeigt, dass er seinen Wahlkampf
hauptsächlich Henry Kravis, Chef einer der größten globalen Finanz-Unternehmen,
und der NATO verdankt; eine schwere Schuld, die heute die Lösung der Krise der
„Gelben Jacken“ belastet. [Quelle:
voltairenet.org] JWD
Von Thierry Meyssan | Voltaire Netzwerk |
Damaskus (Syrien) | 11. Dezember 2018
Quelle: voltairenet.org (verlinkt)
E
mmanuel Macron wollte sich nicht der Politik widmen. Als junger Mann hoffte er
ein Philosoph zu werden, dann ein hoher Beamter, und dann ein
Investment-Bankier. Um seine Ziele zu erreichen, suchte er bei den Glücksfeen
von Uncle Sam nach: die French-American Foundation und den German Marshall Fund
of the United States.
In diesem Zusammenhang traf er Henry und Marie-Josée Kravis, in ihrer Residenz
von Park Avenue, in New York [1]. Die Kravis, unerschütterliche Unterstützer der
US-republikanischen Partei, gehören zu den großen globalen Vermögen, die Politik
außerhalb des Blickfeldes der Kamera machen. Ihr Unternehmen, KKR, ist mit
Blackstone und der Carlyle Group, einer der wichtigsten Investmentfonds der
Welt.
«Die Neugier von Emmanuel für die can do attitude, diese Fähigkeit sich zu
sagen, dass, wenn man will, man auch kann, war faszinierend. Aber er hat einen
Wissenswillen, um zu verstehen was möglich ist, ohne dabei zu imitieren oder
etwas zu kopieren, der ihn sehr französisch bleiben lässt.“ sagt heute Marie -
Josée Drouin (Frau Kravis) [2].
Mit der doppelten Empfehlung der Kravis und von Jean-Pierre Jouyet [3] tritt er
in den geschlossenen Kreis des Wahlkampfteams von François Hollande ein. In
einer an die Staatssekretärin Hillary Clinton adressierten E-Mail beschreibt der
Direktor der politischen Planung, Jake Sullivan, die vier wichtigsten Mitglieder
des Wahlkampfteams des sozialistischen Kandidaten, darunter auch der unbekannte
Emmanuel Macron. Er weist darauf hin, dass er der General-Direktor des
Finanzministeriums werden sollte (« the top civil servant at the Finance
Ministry ») [4].
Aber als François Hollande Präsident ist, wird Emmanuel Macron Assistent des
Generalsekretärs des Elysée-Palast, eine noch politischere Funktion. Es scheint,
dass er anstrebte, Jean-Pierre Jouyets Nachfolger als Direktor der Caisse des
dépôts et consignations [Depositenkasse] zu werden, ein Posten, den der
Generalsekretär des Elysée-Palast im Mai 2014 erhielt. Er wird einige Tage
später, auf Vorschlag der Kravis, im Bilderberg-Club eingeladen. Er wird dort
eine scharfe Rede in perfektem Englisch gegen seinen Chef, François Hollande,
halten. Wieder in Paris, tritt er von seinem Amt zurück.
Das Ehepaar Kravis gehört zu den wichtigen Pfeilern der Bilderberger, von dem
Marie-Josée Drouin-Kravis Verwalterin ist. Entgegen einer allgemeinen Meinung
ist die Bilderberg-Konferenz kein Ort für Entscheidungen. Seine Archive
bezeugen, dass er durch die CIA und den MI6 geschaffen wurde, und er dann ein
Einflussorgan der NATO wurde, die direkt für seine Sicherheit verantwortlich ist
[5]. Da die Rede von Macron gut angekommen war, wurde er einer der Männer der
NATO in Frankreich.
Nachdem er sie verlassen hatte, wünschte er nicht mehr in die Politik
zurückzukehren. Er erklärte seinem Gefolge wiederholt, dass er beabsichtige,
Hochschul-Professor zu werden. Mit Hilfe des Essayisten Alain Minc (im Jahr 2008
bei den Bilderbergern aufgenommen) erhielt er eine Stelle an der Universität
Berlin und an der London School of Economics, aber es gelingt ihm nicht, eine
Anstellung an der Harvard University erlangen.
Im August 2014 aber - drei Monate nach dem "Ende seiner Politik" – wird er durch
François Hollande, auf Vorschlag von Jean-Pierre Jouyet (im Jahr 2009 bei den
Bilderbergern aufgenommen), zum Minister für Wirtschaft, Industrie und
Digitalwesen ernannt.
In einem im Jahr 2018 veröffentlichten Buch versichert François Hollande, dass
diese Ernennung seine Idee war [6]. Das ist möglich, aber setzt voraus, dass er
nicht von Macrons Rede bei den Bilderbergern erfahren hat. Allerdings war dort
auch seine Ministerin und Freundin, Fleur Pélerin, eingeladen.
Im Dezember 2014 schafft sich Henry Kravis seine eigene Geheimdienst-Agentur,
das KKR Global Institute. Er beruft den ehemaligen Direktor der CIA, General
David Petraeus, an dessen Spitze. Dieser wird mit den privaten Mitteln von
Kravis (dem KKR-Fonds) - und ohne dem Kongress Rechenschaft abzulegen - die"
Timber Sycamore " Operation weiterführen, die Präsident Barack Obama begonnen
hatte. Sie ist der größte Waffen-Handel der Geschichte von mindestens 17 Staaten
und umfasst mehrere Zehntausende Tonnen Waffen für mehrere Milliarden Dollar
[7]. Als solche sind Kravis und Petraeus die Hauptlieferanten von Daesch [8].
Der Vorsitzende der Bilderberg-Konferenz, der Franzose Henri de Castries, lädt
den stellvertretenden Bürgermeister von Le Havre, Édouard Philippe, zum
jährlichen Meeting ein, das diesmal im Juni 2015 in Österreich stattfindet. Er
wird erneut im Mai 2016 eingeladen, diesmal in Deutschland. Während des
Präsidentschaftswahlkampfs in Frankreich werden Henri de Castries und Édouard
Philippe François Fillon unterstützen. Sie werden ihn fallen lassen, sobald
Jean-Pierre Jouyet [9] dem Canard enchaîné die durch das Finanz-Inspektorat
gesammelten Finanzdaten über die fragwürdigen Arbeitsplätze von Frau Fillon zur
Verfügung gestellt haben wird [10]. Sie werden sich darauf Emmanuel Macron
anschließen.
Emmanuel Macron hat im April 2016 seine politische Bewegung: „En Marche !“
gegründet, deren Marketing Kadima! nachempfunden ist, die angeblich weder rechts
noch links stehende Partei von Ariel Sharon. Ihr Programm übernimmt die
OECD-Noten [11] und die des Montaigne-Instituts, dessen Präsident Henri de
Castries ist. Übrigens ist es in den Räumlichkeiten dieses Instituts, wo die
Bewegung erstellt wird. Aber Castries überzeugt Fillon, dass er nicht Macron
unterstütze und dies ein reiner Zufall sei. Er wird ihm auch weiterhin während
Monaten vormachen, dass er bereit sei, sein Premierminister zu werden.
Zunächst wird die Finanzierung von „En Marche!“ nicht kontrolliert. Es ist ein
einfacher Verein, der Spenden aus dem Ausland empfangen kann. Der Name der
Spender wird an die Steuerbehörden nicht weitergegeben. Der Ultra-Milliardär
Henry Kravis ist einer von ihnen.
Während seines Wahlkampfes trifft sich Emmanuel Macron regelmäßig mit dem
ehemaligen Präsidenten des IWF, Dominique Strauss-Kahn ("DSK"). Diese
Arbeitssitzungen werden geleugnet werden, bis sie von Le Parisien erst viel
später enthüllt werden, wenn sich dessen Image als sexueller Perverser gelegt
hat. DSK ((bei den Bilderbergern im Jahr 2000 aufgenommen) verschafft die
öffentliche Unterstützung der hohen Staatsbeamten und der französischen
Arbeitgeber; die soziologische Allianz, die das Kollaborations-Regime von
Philippe Pétain mit ganzer Kraft unterstützt hatte und die sich in den 1980er
Jahren rund um die Saint-Simon-Stiftung wieder gebildet hat.
Im Juni 2018 wird der Minister für nationale Bildung und Jugend, Jean-Michel
Blanquer, auf Vorschlag von Henri de Castries, zum jährlichen Bilderberg Treffen
eingeladen, das diesmal in Italien stattfindet. Dieser Jurist,
Verfassungsrechts-Spezialist, hat schon immer die Politikwissenschaft und die
Pädagogik in Verbindung gebracht. Er war einer der drei zentralen Direktoren des
Ministeriums für Erziehung, dann Direktor der renommierten „École Supérieure des
Sciences Economiques et Commerciales“ (ESSEC). Er kannte schon seit langem
Castries, aus ihrer gemeinsamen Zeit im Institut Montaigne.
Als dann die Krise der « Gelben Jacken » in Frankreich ausbricht [12], wird es
schnell klar, dass das Problem tiefgehender Natur ist und nicht ohne die
Infragestellung der Globalisierung der Finanzmärkte gelöst werden kann, was
Präsident Macron aber nicht tun kann. Während seines Wahlkampfes hatte er bei
einem Dinner in New York seine Spender durch Thesen zum Prozess der
Finanzialisierung der Wirtschaft überrascht. Das war Wahlkampf-Rhetorik. Er war
jedoch von den Kravis sofort korrigiert worden: die Finanzialisierung ist das,
was den „hebelgeförderten Kauf“ (leveraged Buy-out) erlaubt, der es ihnen doch
ermöglicht hat das zu werden, was sie sind.
Es wäre daher angebracht, angesichts der „Gelben Jacken“, dass Präsident Macron
seinen Premierminister bei den nächsten Wahlen (die Europa-Wahlen im Mai 2019,
die sicher verloren sein werden) opfert. Aber abgesehen von den fünf Monaten,
die er noch durchhalten muss, durch wen soll er ersetzt werden? Wenn man seine
Wahlkampffinanzierung und die Wahl seines Premier-Ministers der NATO verdankt,
ist es undenkbar, ihn ohne Rücksprache bei der Allianz zu ersetzen. Der ideale
Kandidat für diese Funktion wäre also Jean-Michel Blanquer.
[1] Diese Begegnung hat wahrscheinlich im Jahr 2007 stattgefunden. Anschließend
hat Emmanuel Macron auf seinen Reisen in den Vereinigten Staaten Kravis
systematisch Besuche abgestattet, während Henry Kravis, als er in Paris war, ihn
in seinen Büroräumen der Avenue Montaigne empfing.
[3] Jean-Pierre Jouyet ist ein persönlicher Freund von François Hollande und
Nicolas Sarkozy. Er leitete von 2005 bis 2007 die Generalinspektion für
Finanzen. Es war damals der hierarchische Vorgesetzte von Emmanuel Macron.
[4] «Hollande Team», e-mail by Jake Sullivan, May 10, 2012. Source : Wikileaks.
[9] Jean-Pierre Jouyet und Henri de Castries sind am Ende ihres Studiums auf der
École Nationale d’Administration (ENA, Promotion Voltaire) gute Freunde
geblieben. Es war dort, wo sie die Bekanntschaft von François Hollande gemacht
haben.
[10] Im Gegensatz zur offiziellen Version sind die Nachrichten des Canard
enchaîné nicht das Ergebnis einer journalistischen Untersuchung. Das ganze
Dokument ist der Wochenzeitschrift durch Jean-Pierre Jouyet auf einmal geliefert
worden, in Verletzung des Steuergeheimnisses.
[11] Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE)
ist eine der beiden aus dem Marshall-Plan hervorgegangene. Die andere ist die
NATO.
[12] „Wie der Westen seine Kinder verschlingt“, von Thierry Meyssan, Übersetzung
Horst Frohlich, Korrekturlesen : Werner Leuthäusser, Voltaire Netzwerk, 4.
Dezember 2018.
Thierry Meyssan: Politischer Berater,
Präsident und Gründer des Réseau Voltaire und der Konferenz Axis for
Peace. Er veröffentlicht Analysen über ausländische Politik in der
arabischen, latein-amerikanischen und russischen Presse. Letztes, auf
Französisch veröffentlichte Werk: Sous nos yeux - Du 11-Septembre à
Donald Trump.
Dieser Beitrag ist unter Lizenz der Creative Commons
(CC BY-NC-ND)
17.11.2018 00:00
Macron und sein Problem mit den „gelben
Westen“ - Frankreich am Scheideweg
Während Emmanuel Macron von der vereinten deutschen Presse immer noch auf fast
schon skurrile Art und Weise
verehrt wird, ist sein Stern im eigenen Lande schon
längst untergegangen. Die Zustimmung seiner Landsleute ist vom
bisherigen
Negativrekord von 29% im September noch einmal um drei Prozentpunkte gesunken. Macron polarisiert nicht, er ist verhasst. Der morgige Samstag könnte der Beginn
einer neuen landesweiten Protestwelle gegen ihn und das Pariser Establishment
werden... [Quelle:
nds.de] JWD ..weiterlesen
16.11.2018 00:00
Patriotismus zu Nationalismus
Vor einem Publikum der Staats- und Regierungschefs hat der französische
Präsident die Begriffe Patriotismus und Nationalismus als Gegensätze
dargestellt. Thierry Meyssan erinnert daran, dass diese Rhetorik einst den
Willen widerspiegelte, die eroberten Völker ihrer Souveränität zu berauben, um
ihnen ihr Recht auf Selbstbestimmung abzusprechen. Sie gilt von nun an für alle.
[Quelle: voltairenet.org] JWD
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07.09.2017 14:00 Schluss mit lustig?
- Laut Emmanuel Macron ist die Zeit der Volkssouveränität vorbei
Mit seiner grundlegenden Rede vor den ranghöchsten französischen Diplomaten hat
Präsident Macron seine Weltvorstellung vorgestellt und wie er die ihm zur
Verfügung stehenden Werkzeuge verwenden will. Ihm zufolge gebe es keine
Volkssouveränität mehr, weder in Frankreich noch in Europa, also auch keine
nationalen oder supranationalen Demokratien. Es gebe auch kein kollektives
Interesse der Republik mehr, sondern nur einen vielfältigen Katalog von Dingen
und Ideen, die Gemeingut bilden... [Quelle:
voltairenet.org] JWD
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30.04.2017 01:15 Aus ALT mach NEU!
Von der Stiftung Saint-Simon zu Emmanuel Macron
Das plötzliche Erscheinen von "En Marche" (Übersetzt: Vorwärts!) einer neuen
politischen Partei auf der französischen Wahlbühne und die Kandidatur ihres
Präsidenten, Emmanuel Macron ist keinem Zufall geschuldet. Es ist nicht der
erste Versuch der Anhänger einer aus französischer Regierungskaste und den USA
bestehenden Allianz. [Quelle:
voltairenet.org] JWD
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27.04.2017 00:00 Frankreich Wahl: Macrons Geheimnis - Eine Marionette der Rothschilds
Seit jeher gilt in der Politik der Spruch: „Sag mir, wer dich zum König gemacht
hat und ich sage dir, was für ein König du bist.“ Im Falle von Marcron, der so
wie es den Anschein hat, neuer Präsident Frankreichs wird, ist dies einer der
mächtigsten Familienklans der Welt. Die Rede ist von den Rothschilds, die
wahrscheinlich reichste Familie der Welt. [Quelle:
derhonigmannsagt.wordpress.com] JWD
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25.04.2017 10:30 Wer regiert die Welt? Wer steckt hinter Macron? Wer hat ihn in kurzer Zeit aufgebaut?
Wer betrieb die Ausdehnung der Nato bis an die Grenze Russlands? Wer hat die
neoliberale Ideologie durchgedrückt? Wer hat erfunden und festgezurrt, für die
Durchsetzung der neoliberalen Ideologie den schönen Begriff „Reformen“ zu
missbrauchen? Wer hat diese Sprachregelung geplant? Wer hat dafür gesorgt, dass
in Europa keine fortschrittlichen Parteien mehr regieren? Wer hat die ehedem
fortschrittlichen Parteien von innen heraus so verändert, dass man sie nicht
mehr wiedererkennt? Wer betreibt den Regime Change in allen Ländern, deren
Regierung dem Westen nicht passt?... [Quelle: nds.de / von Albrecht
Müller] JWD ..weiterlesen