16.12.2024 00:00 |
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Warum ist die syrische Regierung so schnell ge-
stürzt und welche Folgen hat das für die Region? Der Sturz Assads verändert die Machtverhältnisse
im Nahen Osten. Die gesamte Region, einschließlich des Südkaukasus,
könnte mit neuen Konflikten konfrontiert sein. - Niemand hatte
den Sturz Assads kommen sehen, geschweige denn, dass er so bald
geschehen würde. Was erklärt die Geschwindigkeit, mit der das Land
überfallen wurde? Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle.-
Isolierung - In den letzten Jahren hatten sich die Syrer fast
einhellig von Präsident Assad abgewendet. Die harten und völkerrechtlich
illegalen Wirtschaftssanktionen... [Quelle: globalresearch.ca] JWD
..des Westens hatten zum Zusammenbruch der Wirtschaft geführt und weite
Teile der Bevölkerung verarmen lassen.
Von Marc Vandepitte |
15.
Dezember
2024 | Globale Research (Automatische Übersetzung durch Webseite)
Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, suchte Assad eine Annäherung an
die Golfstaaten. Allerdings ging er hart vor: Da diese Länder die
dschihadistischen Rebellen unterstützten, verlangte er von ihnen, den
Wiederaufbau des Landes zu finanzieren. Sie weigerten sich, teilweise
wegen der Beteiligung der syrischen Regierung an der Produktion und dem
Vertrieb von Captagon, einer Droge, die die Golfregion überschwemmte.
Dies verstärkte ihre Isolation sowohl innerhalb als auch außerhalb
Syriens. Korruption war weit verbreitet und Assad regierte mit sehr
harter Hand, insbesondere auf der Grundlage einer schiitischen
Minderheit (der Alawiten). Nach dem Bürgerkrieg war es Assad nicht
gelungen, den Frieden wiederherzustellen. Die Hälfte der Bevölkerung war
vertrieben oder ins Ausland geflohen.
Große Teile des Landes waren nicht unter Kontrolle. Im Jahr 2018 kam es
zu einer Versöhnung zwischen Russland und den verschiedenen
Rebellengruppen, doch Assad ignorierte diese nach einigen Monaten. Er
steckte Menschen ins Gefängnis und nahm ihnen die Autonomie, die er
Kleinstädten gegeben hatte, in denen sie sich sicher fühlten.
Das schwächte Assads militärische Position. Darüber hinaus habe die
anhaltende israelische Bombardierung militärischer Einrichtungen in
Syrien die logistischen und materiellen Fähigkeiten der syrischen
Streitkräfte erheblich geschwächt.
Die verschiedenen dschihadistischen Gruppen konnten ihrerseits auf die
Unterstützung der Türkei, Israels und der Vereinigten Staaten zählen.
Die Verbündeten geben auf
All dies führte dazu, dass die Assad-Regierung nur dank der
Unterstützung Russlands, Irans und der Hisbollah Widerstand leisten
konnte.
Strategisch ist Syrien für die Russen sehr wichtig, da sie dort über den
einzigen Warmwasserhafen im Mittelmeer verfügen. Doch durch den Krieg in
der Ukraine war Russland weniger in der Lage oder willens, Syrien
militärisch zu helfen.
Warmwasserhafen Tartus. Karte:
Peanut & Globe-trotter, Wikimedia Commons
/ CC BY-SA 3.0
Aber was wesentlich zu dieser Situation beitrug, war die Schwächung der
Hisbollah und des Iran in Syrien. In den letzten Monaten hatten
israelische Bombenangriffe die iranische Logistik völlig lahmgelegt.
Dadurch wurde der Aufbau iranischer Streitkräfte zur Verteidigung der
syrischen Regierung verhindert.
Außerdem wurden Hisbollah-Kämpfer gezwungen, in den Libanon
zurückzukehren. Ohne die Unterstützung der schiitischen Milizen des Iran
oder der libanesischen Hisbollah könnte Assad nicht bestehen und Syrien
fiel wie eine reife Frucht in die Hände der gut bewaffneten und
organisierten dschihadistischen Kämpfer unter der Führung von Hayat
Tahrir al-Sham (HTS).
Fragmentierung der Opposition
Die Oppositionsgruppen, die Assad gestürzt haben, sind tief gespalten.
Die drei Hauptfraktionen – Hayat Tahrir al-Sham (HTS), die pro-türkische
Syrische Nationalarmee (SNA) und die südlichen Rebellen – haben nur
einen gemeinsamen Feind: Assad.
HTS, eine dschihadistische Gruppe, hat wenig mit den heterogeneren
islamistischen Fraktionen der ENS und den südlichen Rebellen gemein.
Darüber hinaus bestehen diese Gruppen selbst aus einem Mosaik interner
Fraktionen, die regelmäßig miteinander in Konflikt geraten.
Es gibt keine Koordination oder allgemeine Struktur zwischen diesen
Gruppen. Dieser Mangel an Einheit macht einen friedlichen Übergang oder
eine stabile Machtverteilung unwahrscheinlich.
Die ehemalige syrische Oppositionskoalition (SNC) ist nahezu
bedeutungslos geworden, während die Macht nun bei lokalen Führern und
Milizen in armen Vororten und ländlichen Gebieten liegt.
Geopolitische Implikationen
Der Sturz Assads hat wichtige regionale Auswirkungen. Durch die Stärkung
seines Einflusses in Nordsyrien hat sich Türkiye einen strategischen
Vorteil verschafft.
Für Russland und den Iran, die Assad jahrelang unterstützt hatten, ist
sein Sturz eine schwere Niederlage.
Für den Iran sind die Folgen besonders gravierend. Iran befürchtet, dass
diese Ereignisse auch den Libanon destabilisieren und die Hisbollah zum
nächsten Ziel werden könnte.
Auch im Irak, einem wichtigen wirtschaftlichen und strategischen
Partnerland Teherans, droht weitere Instabilität. Sollte der Iran die
Kontrolle über den Irak verlieren, wäre das ein schwerer Schlag für die
iranische Wirtschaft, die vom Ölhandel über den Irak abhängig ist.
Darüber hinaus besteht die Befürchtung, dass die Konflikte, die in den
1980er Jahren zum Iran-Irak-Krieg führten, wieder aufflammen könnten.
Für die USA ist der Sturz Assads Teil ihrer Strategie, den iranischen
Einfluss in der Region zu begrenzen und Israel zu stärken. Die
Durchtrennung der so genannten „schiitischen Achse“ (die vom Iran über
den Irak und Syrien in den Libanon verläuft) ist ein Sieg für Washington
und Tel Aviv.
Israel stärkt seine Position. Syrien war für die Waffenlieferungen an
Hamas und Hisbollah von entscheidender Bedeutung. Für beide
Widerstandsbewegungen ist Assads Sturz ein schwerer Schlag. Israel nutzt
die Gelegenheit, die militärischen Fähigkeiten Syriens durch intensive
Bombenangriffe weitgehend zu zerstören und Teile des Landes zu besetzen,
möglicherweise mit der Absicht, sie zu annektieren.
In Syrien ist die Zukunft ungewiss. Der Übergang zu einer stabilen und
demokratischen Regierung ist möglich, aber unwahrscheinlich. Syrien
dürfte ähnlich wie in Libyen in ein anhaltendes Chaos verfallen, in dem
verschiedene Fraktionen um die Macht wetteifern.
Auswirkungen außerhalb des Nahen Ostens
Die Entwicklung der Lage in Syrien könnte auch Auswirkungen außerhalb
der Region, insbesondere im Südkaukasus, haben. Nach dem syrischen Sieg
könnte die Türkei versucht sein, ihre Aufmerksamkeit auf Armenien zu
richten und mit Aserbaidschan zusammenzuarbeiten, um einen Landkorridor
zwischen Aserbaidschan und der türkischen Enklave Nachitschewan zu
schaffen.
Dadurch würde Armenien wichtiges Territorium entzogen. Für Russland, das
durch den Krieg in der Ukraine und die Niederlage in Syrien ohnehin
geschwächt ist, wäre dies eine neue strategische Herausforderung.
Iran, das an Armenien und Aserbaidschan grenzt, könnte angesichts der
potenziellen Bedrohung seiner Nordgrenze ebenfalls auf türkische
Ambitionen in der Region reagieren.
Diese Übersetzung kann frei reproduziert werden, sofern ihre Integrität
respektiert wird und der Autor, der Übersetzer und Rebelión als Quelle
der Übersetzung genannt werden.
*
[Übersetzt aus dem Niederländischen für Rebellion von Sven Magnus]
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21.10.2024 01:00 |
#Machtstrukturenauf Telegram
ansehen Wer regiert die Welt? (Teil 1 + 2) -
Die moderne Oligarchie verstehen Diese Videos habe auf der Suche nach einem bei Youtube
gelöschten Video von RT-DE mit dem Titel "Wer regiert die Welt
wirklich? - Jens Berger im Gespräch" - zufällig entdeckt.
Mit dem Video wurde ein Interview aus der Sendung "Der Fehlenden
Part, Episode 61", welches ich auf meiner Webseite im entsprechenden
Artikel
eingebettet habe gelöscht und kann somit nicht mehr aufgerufen werden. Leider bin
ich nicht fündig geworden. - Andererseits hätte ich ohne diese YT-Zensur die nachfolgend verlinkten, sehr aufschlussreichen Videos von ICIC-LAW mit Reiner Füllmich
nicht entdeckt. [Quellen:
expose-news.com, icic.law]
JWD ..weiterlesen