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08.12.2014 12:00
Entschließung eines neuen Kalten Krieges
In den USA hat man unverzüglich auf die
Botschaft des Präsidenten Russlands, Wladimir Putin, an die Föderalversammlung
geantwortet, und zwar mit Kommentaren des State Departements und der
antirussischen Entschließung 758 des Repräsentantenhauses des USA-Kongresses.
Das Dokument enthält die inakzeptable Charakteristik Russlands als eines
Aggressors, dort wird eine Reihe von Maßnahmen zur politischen, wirtschaftlichen
und militärischen Schwächung Russlands ins Auge gefasst.
[Quelle: german.ruvr.ru] JWD
Quelle: RT Deutsch | veröffentlicht 05.12.2014
Den Hauptinhalt der in das Repräsentantenhaus eingebrachten Entschließung 758
bilden geopolitische Mythen und Kränkungen der USA [gegen Russland].
Die Entschließung „enthält 16 Seiten Kriegspropaganda“, schreibt auf seiner
Facebook-Seite Ron Paul, Direktor des Instituts für den Frieden und
Kongressmitglied. Er nimmt einzelne Paragraphen des Dokuments unter die Lupe und
bezeichnet die Beschuldigungen Russlands, die dort vorgebracht werden, als
beweislos und nicht der Wirklichkeit entsprechend.
So klagt das Paragraph 3 Russland an, in die Ukraine eingefallen zu sein, und
verurteilt die Verletzung der Souveränität dieses Staates. „Mit unseren
komplizierten Satelliten, die imstande sind, ein Nummernschild aus dem All zu
lesen, hätten wir Videos und Fotos dieser Invasion haben können“, ironisiert Ron
Paul.
Was die „Verletzung der Souveränität“ anbelangt, so ist die Beteiligung der USA
am Sturz der gewählten Regierung der Ukraine etwa keine solche Verletzung
gewesen, stellt er die Frage. „Wir alle haben die Prahlerei der Assistentin des
Staatssekretärs, Victoria Nuland gehört, dass die USA fünf Milliarden Dollar für
den Regimewechsel in der Ukraine ausgegeben hätten“, schreibt Ron Paul.
Im Paragraph 14 wird mit Bestimmtheit behauptet, dass die malaysische Boeing,
die in der Ukraine verunglückte, von einer Rakete abgeschossen worden sei,
welche von „pro-russischen Volksmilizen“ abgefeuert wurde. Indessen soll der
offizielle Bericht über die Untersuchung dieser Tragödie erst im nächsten Jahr
vorgelegt werden, während der vorläufige Bericht keine Schlussfolgerung darüber
enthält, dass das Flugzeug von einer Rakete abgeschossen wurde, und es wird auch
keine der Parteien für schuldig erachtet, vermerkt Ron Paul.
Im Paragraph 22 wird behauptet, dass Russland 2008 in Georgien eingefallen sei.
Jedoch hat eine Untersuchung der Europäischen Union ergeben, dass gerade
Georgien unbegründete Kriegshandlungen gegen Russland begonnen hatte, und nicht
umgekehrt, stellt der Kongressabgeordnete fest. Wahrscheinlich haben die
Abgeordneten vor der Abstimmung die Entschließung nicht gelesen, meint er.
Die Entschließung sieht nach Ron Pauls Ansicht zum Teil komisch aus,
beispielsweise an der Stelle, an der die USA die Russische Föderation des
„rechtswidrigen Erwerbs von Informationen“ über die amerikanische Regierung
bezichtigen, und das nach der Bloßstellung der Maßstäbe der amerikanischen
Spionage in der ganzen Welt durch Snowden.
Der tschechische Politiker Ladislav Zemánek, Stellvertreter des Vorsitzenden der
Partei Nationale Demokratie, ist der Ansicht, dass „die Resolution gegen
Russland, die vom Kongress gebilligt worden ist, ein trauriges Zeugnis dessen
ist, wie tief die USA gesunken sind, die einst wohl als Musterbeispiel für
Freiheit und Demokratie hätten dienen können. Das ist der nächste Beweis der
maßlosen ideologischen Bürde der amerikanischen Politik, wodurch sie der
Wirklichkeit absolut nicht entspricht und nur eine Äußerungsform des Stolzes,
des Hochmutes, der Unersättlichkeit und der Aggressivität der herrschenden
Kreise der USA und der mit ihnen verbundenen Gruppen darstellt“.
Die Entschließung fordert von Russland, dass es aufhört, sich in die inneren
Angelegenheiten der Ukraine einzumischen. Einstweilen aber, fügt der Politiker
hinzu, sind es die USA und die Europäische Union, die sich einmischen. Die
Amerikaner verlangen die Entwaffnung der so genannten Separatisten, und das sei
eine Bedingung für den Frieden in der Ukraine. Vielleicht würde der Frieden dort
auch einziehen, doch würde ihm unbedingt der Genozid an der friedlichen
Bevölkerung vorausgehen, die sich mit der Macht in Kiew nicht abfinden würde,
sagt Ladislav Zemánek.
Es ist offenkundig, dass die Amerikaner versuchen, Russland zu isolieren, es zu
schwächen und eine instabile Situation im Landesinneren herbeizuführen, die zu
einem Machtwechsel führen würde. Liquidierung Russlands ist ein uraltes
geopolitisches Ziel des Westens, fährt der Politiker fort. Einfach lächerlich
sieht einer der letzten Punkte aus, darüber, dass zwischen den USA und Russland
gegenseitig vorteilhafte Beziehungen bestehen sollten, die auf Achtung der
Unabhängigkeit und der Souveränität aller Länder beruhen. Die Ereignisse der
letzten 25 Jahre lehren, dass sich die Machthaber der USA stets über diese
Grundsätze hinweggesetzt und nach dem Zerfall der UdSSR beschlossen haben, die
ganze Welt zu beherrschen und ihr ihre Pseudowerte zu suggerieren. Danke, lieber
nicht. Wir werden unseren Weg gehen, schlussfolgert Zemánek. [...]
Weiterlesen im Originaltext bei ' german.ruvr.ru '
..hier
Russland, USA, Welt: Politik, Aktuell, Politik
Passend zum Thema:
08.12.2014 [Quellen: nds.de | Zeit Online]
“Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!”
Roman Herzog, Antje Vollmer, Wim Wenders, Gerhard Schröder und viele weitere
fordern in einem Appell zum Dialog mit Russland auf. ZEIT ONLINE dokumentiert
den Aufruf.
Mehr als 60 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien warnen
in einem Aufruf eindringlich vor einem Krieg mit Russland und fordern eine neue
Entspannungspolitik für Europa. Ihren Appell richten sie an die Bundesregierung,
die Bundestagsabgeordneten und die Medien.
Initiiert wurde der Aufruf vom früheren Kanzlerberater Horst Teltschik (CDU),
dem ehemaligen Verteidigungsstaatssekretär Walther Stützle (SPD) und der
früheren Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne). “Uns geht es um ein
politisches Signal, dass die berechtigte Kritik an der russischen
Ukraine-Politik nicht dazu führt, dass die Fortschritte, die wir in den
vergangenen 25 Jahren in den Beziehungen mit Russland erreicht haben,
aufgekündigt werden”, sagt Teltschik zur Motivation für den Appell.
Unterzeichnet haben den Text unter anderem die ehemaligen Regierungschefs von
Hamburg, Berlin und Brandenburg, Klaus von Dohnanyi, Eberhard Diepgen und
Manfred Stolpe, der ehemalige SPD-Vorsitzende Hans-Jochen Vogel,
Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder, Alt-Bundespräsident Roman Herzog und der
Schauspieler Mario Adorf.
Der Aufruf im Wortlaut:
Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!
Niemand will Krieg. Aber Nordamerika, die Europäische Union und Russland treiben
unausweichlich auf ihn zu, wenn sie der unheilvollen Spirale aus Drohung und
Gegendrohung nicht endlich Einhalt gebieten. Alle Europäer, Russland
eingeschlossen, tragen gemeinsam die Verantwortung für Frieden und Sicherheit.
Nur wer dieses Ziel nicht aus den Augen verliert, vermeidet Irrwege.
Der Ukraine-Konflikt zeigt: Die Sucht nach Macht und Vorherrschaft ist nicht
überwunden. 1990, am Ende des Kalten Krieges, durften wir alle darauf hoffen.
Aber die Erfolge der Entspannungspolitik und der friedlichen Revolutionen haben
schläfrig und unvorsichtig gemacht. In Ost und West gleichermaßen. Bei
Amerikanern, Europäern und Russen ist der Leitgedanke, Krieg aus ihrem
Verhältnis dauerhaft zu verbannen, verloren gegangen. Anders ist die für
Russland bedrohlich wirkende Ausdehnung des Westens nach Osten ohne
gleichzeitige Vertiefung der Zusammenarbeit mit Moskau, wie auch die
völkerrechtswidrige Annexion der Krim durch Putin, nicht zu erklären. (…)
Wir appellieren an die Medien, ihrer Pflicht zur vorurteilsfreien
Berichterstattung überzeugender nachzukommen als bisher. Leitartikler und
Kommentatoren dämonisieren ganze Völker, ohne deren Geschichte ausreichend zu
würdigen. Jeder außenpolitisch versierte Journalist wird die Furcht der Russen
verstehen, seit NATO-Mitglieder 2008 Georgien und die Ukraine einluden,
Mitglieder im Bündnis zu werden. Es geht nicht um Putin. Staatenlenker kommen
und gehen. Es geht um Europa. Es geht darum, den Menschen wieder die Angst vor
Krieg zu nehmen. Dazu kann eine verantwortungsvolle, auf soliden Recherchen
basierende Berichterstattung eine Menge beitragen.
Weiterlesen im Originaltext bei ' Zeit-Online '
..hier | nds.de
..hier
Anmerkung: Annerkennenswert, dass einige prominente Persönlichkeiten
ihre Stimme gegen die amerikanische Kriegstreiberei erheben. Eine
völkerrechtswidrige Annexion der Krim durch Putin, wie im Text unterstellt, war es trotzdem nicht. Es wird
diplomatisch um den heißen Brei herumformuliert. Oskar Lafontaine ist in seiner
letzten Rede da schon näher am Kern des Problems, wenn er feststellt: "wir
müssen endlich erkennen, dass die Außenpolitik ein Gebäude von Lügen ist.. Es
geht um Erdöl..." (..hier).
Obgleich auch er die
Verbrecher-Oligarchen nicht beim Namen nennt.
05.12.2014 [Quelle: openpetition.de]
Appell: Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem
Namen!
Heute ist auf der Zeitonline ein Artikel publiziert worden mit einem
Appell "Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!" www.zeit.de/politik/2014-12/aufruf-russland-dialog
Mit jeder Unterschrift dieser Petition soll zum Ausdruck gebracht
werden, dass
1. der/die Unterzeichnende dieser Petition auch diesen Appel unterstützt
und
2. das die Mitverantwortlichen dieses Konflikts wie Frau Merkel, Herr
Gauck, der Bundestag und die deutsche Presse anstatt durch sich stetig
verschärfende Sanktionen und Ausgrenzungen Russlands eine diplomatische
Umkehrung vollziehen müssen und wieder den Dialog suchen sollen. Das
schliesst eine objektivere Berichterstattung der Medien mit ein, die es
in der Vergangenheit leider nicht zu genüge gab.
Begründung:
Europa steht vor einem neuen, kalten Krieg mit Russland. Russland die
alleinige Schuld für den Ukraine-Konflikt zuzuschieben wie es die USA
tun, greift zu kurz. Eine wirtschaftlich-politische Isolation Russlands
kann nicht im Interesse des friedlichen Miteinander in Europa stehen.
Die politisch Verantwortlichen wie Frau Merkel, Herr Gauck, der
Bundestag und die deutsche Presse müssen sofort deeskalieren um eine
Kriegsgefahr in Europa zu bannen. 40 Jahre Ostverträge, die uns den
Frieden in Europa und auch Dank Russland die Wiedervereinigung gebracht
haben, dürfen nicht vergeblich sein. Dieses Erbe steht nun auf dem
Spiel.
Im Namen aller Unterzeichner/innen.
Konstanz, 05.12.2014 (aktiv bis 04.02.2015)
Link zur Petition bei ' openpetition '
..hier |
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