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22.09.2017 11:35
Bitte wählen Sie, aber richtig!
Nicht zu wählen, ist keine Alternative. Richtig zu wählen, ist schwer, aber mit
ein wenig Nachdenken kommt man doch zu einem Ergebnis. Nur die Frage, ob das
Ergebnis links ist, die ist nicht so einfach zu beantworten. [Quelle:
Makroskop / Heiner Flassbeck] JWD

Quelle: bundestag.de
Der 19. Deutsche Bundestag wird am Sonntag, 24.
September 2017, [...]
Grundsätzlich dürfen alle Deutschen, die am Wahltag das 18.
Lebensjahr vollendet haben, bei der Bundestagswahl mitentscheiden.
Nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes sind im
Bundesgebiet etwa 61,5 Millionen Deutsche wahlberechtigt, davon 31,7
Millionen Frauen und 29,8 Millionen Männer. Wie der Bundeswahlleiter
mitteilt, ist die Zahl der Wahlberechtigten damit voraussichtlich
etwas geringer als bei der letzten Bundestagswahl 2013. Damals waren
rund 61,9 Millionen Personen wahlberechtigt gewesen. [...]
..weiterlesen |
Vorab das Wichtigste: Gehen Sie bitte, soweit Sie in Deutschland stimmberechtigt
sind, am Sonntag zur Wahl! Nicht zu wählen, wie das einige schick finden, ist
das Dümmste, was man machen kann. Oft hört man, auch die Nicht-Wähler würden
eine starke politische Botschaft senden, nämlich die der Unzufriedenheit mit dem
System oder des Protests gegen den langweiligen Wahlkampf. Doch das, mit
Verlaub, ist Unsinn. Der Nicht-Wähler sendet genau nichts. Ob diejenigen, die am
Sonntag in den Bundestag gewählt werden, 51 Prozent der wahlberechtigten
Bevölkerung repräsentieren oder 61 Prozent, ist spätestens nächsten Mittwoch
vergessen.
Wählen allein nützt aber auch nichts, wenn Sie nicht richtig wählen. Hier haben
wir – aus unserer subjektiven Sicht – in den letzten beiden Wochen versucht,
Ihnen Hilfestellung zu geben. Unsere Überprüfung der Wahlprogramme der großen
Parteien hat schließlich ein klares Ergebnis erbracht: Die Linke hat mit
erheblichem Abstand vor den Grünen gesiegt. Ich habe schon vergangene Woche
gewählt und, oh Wunder, genau bei der Partei mein Kreuzchen gemacht. Klar,
werden jetzt viele sagen, bei Kommentatoren, die politisch links zu verorten
sind, muss Die Linke ja siegen.
Was ist links?
Doch vielleicht lohnt es, bevor Sie am Sonntag ihr Kreuzchen an der falschen
Stelle machen, einen Moment darüber nachzudenken, was in diesem Fall eigentlich
links bedeutet. Ich will das an drei Beispielen erläutern.
Die Linke fordert einen Mindestlohn von 12 Euro. Blanker linker
Populismus ist das für die meisten Kommentatoren, weil sie vorgeben zu wissen,
dass ein so hoher Mindestlohn zu Arbeitsplatzverlusten führt, die genau
demjenigen am Ende schaden, dem der höhere Mindestlohn helfen soll. Doch woher
wissen das die klugen Kommentatoren? Waren es nicht genau die gleichen
Kommentatoren und Ökonomen, die schon bei der Einführung des heutigen
Mindestlohns mit einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit gerechnet haben?
Und was ist passiert? Genau gleich nichts. Kein Ereignis hat die Entwicklung der
Arbeitslosigkeit in Deutschland weniger berührt als die Einführung des
Mindestlohnes.
Doch statt etwas daraus zu lernen, ist man sich sicher, dass ein Anstieg, wie er
von den Linken gefordert wird, genau die Folgen haben wird, die man aufgrund
seiner Vorurteile erwartet. Man will, obwohl viele Male bewiesen, einfach nicht
zugestehen, dass der Arbeitsmarkt nicht so funktioniert wie ein Kartoffelmarkt.
Dass man am Arbeitsmarkt jedoch aus logischen Gründen keine normalen Angebots-
und Nachfragekurven unterstellen darf, davon hat kaum jemand gehört oder man
will es nicht wahrhaben. Folglich werden alle des Populismus und der linken
Naivität bezichtigt, die anders denken. Doch das, was als links gilt, ist
vielleicht einfach vernünftig, weil die herrschende Position gar nicht haltbar
ist.
Zweites Beispiel. Die Linke will Hartz IV abschaffen und fordert als
Grundsicherung ein sanktionsfreies Mindesteinkommen von über 1000 Euro, um die
Armut zu bekämpfen. Auch das ist für die herrschende Meinung in Deutschland
Populismus und die SPD traut sich trotz ihres „Gerechtigkeitswahlkampfes“ nicht,
etwas Ähnliches zu fordern. Der Grund für die breite Ablehnung ist auch hier
einfach zu verorten: Man hat sich bequem mit der These eingerichtet, es sei
Hartz IV gewesen, das den Umschwung am deutschen Arbeitsmarkt herbeigeführt hat.
Es sei also die „Bereitschaft“ der von Arbeitslosigkeit Betroffenen gewesen,
sich ernsthafter auf die Suche nach Arbeit zu machen, wenn die Absicherung gegen
Arbeitslosigkeit weit niedriger ist als vorher.
Hier müsste für einen ruhig und relativ vorurteilslos denkenden Menschen schon
ein Blick in die Statistik erhebliche Zweifel wecken. Hartz IV wurde im Dezember
2003 verabschiedet, die Arbeitslosigkeit in Deutschland begann aber erst Mitte
2006 zu sinken. Haben die Arbeitslosen 2 ½ Jahre gebraucht, um die „Anreize“
tatkräftig umzusetzen. Komischerweise begann Mitte 2006 auch die
Industrieproduktion in Deutschland anzuziehen. Die Deutsche Bundesbank (hier)
verzeichnet ab 2006 eine positive Abweichung der Industriekonjunktur vom Trend,
was ein klarer Beleg für eine konjunkturelle Belebung ist. Haben die
Arbeitslosen der deutschen Industrie Aufträge verschafft, indem sie eifriger als
zuvor ihre Arbeit anboten? Oder war es vielmehr so, dass die Löhne – auch wegen
Hartz IV natürlich – weniger stark gestiegen sind und die deutsche Industrie
gegenüber den Partnern in der Europäischen Währungsunion Boden gut gemacht hat
und Deutschland in der Folge in der Lage war, einen Teil seiner Arbeitslosigkeit
zu exportieren?
Ist links logisch?
Wenn Letzteres richtig ist, versteht man, warum angesichts der inzwischen extrem
hohen und absolut unhaltbaren Leistungsbilanzüberschüsse auch konservative
Institutionen wie die Deutsche Bundesbank oder der Internationale Währungsfonds
fordern, in Deutschland die Löhne stärker zu erhöhen, um einen Ausgleich
gegenüber den Partnern zu schaffen, bevor diese radikale Gegenmaßnahmen
ergreifen. Gerade hat sogar der Präsident des Bundesverbandes der deutschen
Industrie, frisch aus den USA zurückgekehrt, gefordert, dass Deutschland die
Kritik aus dem Ausland an den Überschüssen ernst nehmen und dagegen vorgehen
müsse (hier). Folglich liegt Die Linke goldrichtig mit ihrer Forderung, die
negativen Wirkungen, die Hartz IV einst auf die Lohnfindung hatte, nun endlich
umzudrehen. Ist das links oder einfach nur vernünftig?
Drittes Beispiel, die öffentlichen Schulden. Die Linke fordert, die
Schuldenbremse im Grundgesetz wieder abzuschaffen und – jedenfalls kann man es
wohlmeinend so lesen – auch mithilfe neuer Schulden ein dringend erforderliches
öffentliches Investitionsprogramm sofort in die Tat umzusetzen. Das ist sicher
die schlimmste Form von Populismus überhaupt: Auf Pump leben und die zukünftigen
Generationen belasten! Auch hier hilft ein wenig nachzudenken unmittelbar und
lang anhaltend. Wie wir hier zur Genüge gezeigt haben, sagt uns die menschliche
Logik, dass es keine neuen Ersparnisse ohne neue Schulden geben kann. Wer also
via Schuldenbremse verhindern will, dass der Staat neue Schulden aufnimmt, muss
entweder verhindern, dass neue Ersparnisse entstehen (derzeit liegt die private
Ersparnisbildung bei über 200 Milliarden Euro Pro Jahr) oder muss Gruppen oder
Sektoren identifizieren, die sich neu verschulden.
Nun muss man auch hier Tatsachen zur Kenntnis nehmen, um einen Schritt
weiterzukommen. Und unbestreitbar ist, dass [...]
Weiterlesen im Originaltext bei ' makroskop.eu '
..hier
Anmerkung: Heiner Flassbeck, einer der besten Ökonomen überhaupt, begründet seine Wahlentscheidung
rational, wie gewohnt fundiert
und zutreffend, mit vornehmlich wirtschaftspolitischen Überlegungen. Darüber
hinaus gibt es natürlich noch viele weitere Aspekte die für "Die Linke"
sprechen.
Neben der deutlichen Kompetenz für Sozialpolitik (..hier) ist die
Friedenspolitik das wichtigste Merkmal, dass für die Linkspartei spricht. Nur sie
ist
gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr (z.B.
..hier,
..hier,
..hier,
..hier
&
..hier), gegen Aufrüstung und für
Völkerverständigung. Schon
allein aus diesen Gründen ist in Deutschland die Linkspartei die für mich einzig wählbare Partei.
Passend zum Thema:
20.09.2017 [nds.de / Albrecht Müller / Jens Berger]
Merkel-Land ist ein hohles Land. Mit viel
Protz
und wenig Empathie. 14 gute Gründe dafür,
Angela Merkel nicht zu wählen.
Es geht dabei um nüchterne Feststellungen zur Bilanz von Angela Merkel. Die
einzige Bitte an Sie, unsere Leserinnen und Leser: Bitte weitergeben und
weitersagen – auch noch in den letzten Tagen vor der Wahl, damit die Nebelwand
der Merkel-nahen Stimmungsmache beiseitegeschoben wird. Die Medienbewunderung
für die jetzige Bundeskanzlerin ist nämlich sachlich nicht begründet.
Dieser Beitrag ist auch als
Audio-Podcast verfügbar.
- Vielen Menschen, sehr vielen Menschen geht es nicht gut.
Merkel sagt wie alle in dieser Großen Koalition und sogar die Grünen und die
FDP, die beide am jetzigen Zustand mitgewirkt haben: Es geht uns gut. Damit wird
zugedeckt, dass viele Menschen am Rande stehen, in Bedrängnis sind: Junge Leute
suchen händeringend sichere Arbeitsplätze, unbefristete Arbeitsplätze. Wo finden
sie diese? Viele haben keine berufliche Perspektive. Alleinerziehende kommen mit
ihrem Lohn nicht aus. Viele Menschen in Deutschland müssen zwei oder drei Jobs
annehmen. Auch alte Menschen müssen über das Rentenalter hinaus weiterarbeiten.
Die Armut wächst. Der Niedriglohnsektor ebenfalls.
Das alles wird überdeckt, weil jene, denen es wirklich gut geht, das Sagen haben
und die öffentliche und veröffentlichte Meinung bestimmen.
- In der Zeit der Kanzlerschaft von Angela Merkel ist die Spaltung unserer
Gesellschaft in Reich und Arm gewachsen.
Die Einkommen im oberen Bereich sind beachtlich gewachsen, die Einkommen im
unteren Bereich sind in Merkels Regierungszeit real, also nach Beachtung der
Preissteigerungen, weiter gesunken. Siehe
..hier.
Die Vermögensverteilung in Deutschland wird immer ungerechter und
undemokratischer. 10 % der Deutschen besitzen 60 % des Vermögens. Sogar der
„Spiegel“ schreibt:
„Deutschland ist gespalten – in Superreiche und den Rest
In keinem Land Europas ist der Reichtum so ungleich verteilt wie in Deutschland.
Eine neue Untersuchung zeigt: Allein das reichste Prozent besitzt ein Drittel
des gesamten Privatvermögens. In Spanien oder Frankreich ist der Wohlstand
gleichmäßiger verteilt.“
- Angela Merkel hat in Fortsetzung der Politik von Helmut Kohl und auch der
Rot-grünen Regierung weiter öffentliches Vermögen verschleudert, sie nennen es
Privatisierung.
Tatsächlich sind wichtige Unternehmen wie zum Beispiel die Deutsche Telekom und
Deutsche Post nicht in privaten Händen, sondern in den Einflussbereich
internationaler Investmentkonzerne geraten – zum Beispiel in die Hände von
Blackrock und Blackstone. Jetzt werden auch Bildungseinrichtungen privatisiert
und die Wasserversorgung und die Autobahnfinanzierung und die
Autobahnverwaltung. Das alles geht nicht, ohne dass die normalen Bürgerrinnen
und Bürger dafür bezahlen. Sie bezahlen Gebühren. Sie bezahlen mit einer
schlechteren Versorgung.
Es wird uns erzählt, die private Organisation auch von früher öffentlichen
Leistungen funktioniere besser. Dass das nicht stimmt, wurde zuletzt am Beispiel
der privat finanzierten A1 sichtbar.
Was bei der Privatisierungseuphorie der Regierenden nicht beachtet wird: Unser
Volk, wir alle haben zwar ein paar Schulden zurückgezahlt, aber dafür wertvolles
Vermögen verscherbelt.
- In der Zeit der Kanzlerschaft von Angela Merkel ist die Infrastruktur weiter
verlottert.
Merkel und Schäuble haben sich für die schwarze Null feiern lassen, aber
verschwiegen, was das für die Ausstattung mit öffentlichen Einrichtungen und
öffentlichen Investitionen bedeutet – eine Verschlechterung nämlich.
- Die Regierung Merkel hat prestigeträchtige Großprojekte wie zum Beispiel
Stuttgart 21 gefördert und parallel dazu den Ausbau wichtiger
Schienen-Verkehrs-Verbindungen verschlafen.
Dass Deutschland zum Beispiel in diesen Wochen nicht mehr über eine intakte
Schienenverbindung im Rheintal verfügt, ist ein skandalöses Trauerspiel. Es ist
die Folge des zwanghaften Sparens im öffentlichen Bereich.
- Angela Merkel hat bei der Energiewende durch ihr Hin und Her Fehlentscheidungen
getroffen, die uns Milliarden gekostet haben.
- Angela Merkel hat Europa mit ihrer Austeritätspolitik und der Verteidigung der
wirklich unsinnigen deutschen Exportüberschüsse schweren Schaden zugefügt.
Ihre Politik, die nur einigen Großkonzernen und Banken nutzt, hat dazu geführt,
dass es vielen Volkswirtschaften Süd- und Osteuropas heute schlechter denn je
geht. Vor allem die Jugend dieser Länder hat keine Perspektiven mehr. Ohne
Rücksicht auf die gemeinsamen Interessen und Bedürfnisse der Europäer versucht
die Kanzlerin, die Völker der Europäischen Union in einen schädlichen Wettbewerb
zu drängen, bei dem am Ende alle verlieren werden. Am Ende könnte gar der
Albtraum eines Auseinanderbrechenden Europas stehen.
- In der Kanzler-Zeit Angela Merkels ist die Artenvielfalt in Deutschland
dramatisch gesunken.
Das liegt nicht in der Natur der Sache. Das hat politische Gründe:
eine ökologisch vernünftige Verkehrspolitik muss man bei dieser Regierung mit
der Lupe suchen und findet sie dennoch nicht. Unser Land wird von LKWs und PKWs
überflutet. Der Schienenverkehr ist zum Stiefkind geworden,
die Regierung Merkel lässt in der Agrarpolitik alles laufen, auch die
Chemisierung, die wesentlich verantwortlich ist für den Verlust der
Artenvielfalt bei Insekten und damit auch bei Vögeln und anderen Tieren.
Das kann einem egal sein, wenn man keinerlei Verantwortung für die Natur und
keinerlei Verantwortung für die nächste und übernächste Generation spürt. Aber
bei Bundestagswahlen sollte es uns Bürgerinnen und Bürger nicht egal sein.
Jetzt, beim Wahlzettel sind Sanktionen fällig.
- Die Regierung Merkel hat offensichtlich keine Idee davon, wie das Wirtschaften
und der Verkehr in unserem Land und in Europa und in der Welt gestaltet sein
sollte, damit der Globus nicht an die Mauer gefahren wird.
Nachdenkliche und kreative Menschen denken seit längerem darüber nach, wie zum
Beispiel Verkehr vermieden werden könnte. Sie denken über die Regionalisierung
wirtschaftlicher Tätigkeiten nach. Damit sind nicht extrem kleinräumige
Wirtschaftseinheiten gemeint. Aber eines ist sicher: wir müssten unbedingt dem
Verkehr in der Welt und in Europa die Kosten anlasten, die er verursacht. Von
der Regierung Merkel kamen bisher keinerlei Initiativen in diese Richtung: keine
Steuer auf den Sprit des Flugverkehrs, keine volle Kostenentlastung beim Lkw-
und Pkw-Verkehr und auch nicht bei den Containerschiffen. Stattdessen lautes
Rufen nach Freihandel, was ja immer auch impliziert, dass es als lukrativ und
sinnvoll erscheint, die Personen und die Güter möglichst billig hin und her zu
transportieren.
- Die Regierung Merkel dachte und denkt bei der Steuerpolitik immer nur an die
obere Schicht von Einkommensbeziehern und Vermögen.
Angela Merkel hat zusammen mit dem damaligen Bundesfinanzminister Steinbrück die
Mehrwertsteuer um 3 %! erhöht. Heute wäre eine Mehrwertsteuersenkung sinnvoll,
um die unteren Einkommensschichten und die Mitte ein bisschen zu entlasten.
Vermögensteuer und Erbschaftssteuer müssten so verändert werden, dass die oberen
Einkommen und Vermögen ihren Teil zum Gemeinwesen beitragen.
- Angela Merkels „Wir schaffen das“ hat ihr sicher zwar viele Sympathien im
linksliberalen bürgerlichen Spektrum eingebracht. Sie hat es jedoch unterlassen,
diesem ohnehin fragwürdigen Bekenntnis Taten folgen zu lassen.
Im Alleingang und damit ohne Konsultationen mit den europäischen Nachbarn hat
Merkel eine ohnehin schon chaotische Situation nur noch weiter entgleiten lassen
und damit schlussendlich vor allem AfD und Co. gestärkt. Obgleich man sich zum
Höhepunkt der Flüchtlingskrise über alle politischen Grenzen hinweg einig war,
dass nun vor allem die Fluchtursachen angegangen werden müssen, hat die
Kanzlerin in diesem Punkt nichts unternommen. Dies betrifft sowohl die
Wirtschafts- und Handelspolitik als auch die Militär- und Außenpolitik.
- Die friedenspolitische Bilanz Merkels ist bedrückend. Angela Merkel ist die
Kanzlerin der USA, auch wenn dies nach außen manchmal anders erscheint.
Anstatt sich in der Tradition ihrer Amtsvorgänger um ein gutes Verhältnis zu
Russland zu bemühen, tritt die Kanzlerin innerhalb der Europäischen Union als
treibende Kraft hinter den Russland-Sanktionen auf. Sie betreibt lieber am
Gängelband der USA Spannungspolitik, anstatt sich für eine Entspannungspolitik
stark zu machen und einen neuen Kalten Krieg zu verhindern.
In der Regierungszeit Angela Merkels hat Deutschland seine Beteiligung an
Militäreinsätzen außerhalb des NATO-Bereichs ausgeweitet.
- Deutschland und Europa rüsten auf, statt abzurüsten, was aus ökonomischen,
sozialen und aus friedenspolitischen Gründen dringend notwendig wäre.
Offensichtlich ist Angela Merkel mit der Bundesverteidigungsministerin von der
Leyen eng verbunden. Diese Ministerin darf offensichtlich tun, was sie will. Sie
darf mehr Rüstung und mehr Präsenz der Bundeswehr an der Grenze zu Russland
versprechen, sie fördert den Auslandseinsatz der Bundeswehr.
- Angela Merkel spricht gern von Wertegemeinschaft. Tatsächlich blüht in der
Republik dieser Bundeskanzlerin der Egoismus.
Angela Merkels Deutschland ist eine Ellenbogengesellschaft. Nahezu alles ist
kommerzialisiert. Die von Helmut Kohl einmal versprochene „geistig moralische
Erneuerung“ ist unter Angela Merkel dem Gegenteil gewichen.
Deutsche steigen über am Boden liegende alte Menschen, ohne sich um sie zu
kümmern. Dieser Vorgang hat eine symbolische Bedeutung für die Kanzlerschaft
Angela Merkels.
Das gilt auch für das Straßenbild: Dicke SUVs prägen den Eindruck. Prestige und
Protz statt Werten. Das ist die Entsprechung des Selbstlobs der Bundeskanzlerin
über den Exportweltmeister Deutschland.
Das Merkel-Land ist ein hohles Land. Mit viel Protz und wenig Empathie.
Teil II:
21.09.2017 [Quelle: nds.de / Albrecht Müller]
Es gibt nicht nur 14 Gründe, Angela Merkel
abzu-
wählen. Es gibt viele mehr: mindestens 27
insgesamt
Auf unseren Beitrag Merkel-Land ist ein hohles Land. Mit viel Protz und wenig
Empathie. 14 gute Gründe dafür, Angela Merkel nicht zu wählen. kamen eine Reihe
von Leserbriefen. Unsere Leserinnen und Leser nennen noch andere gute Gründe für
die Abwahl von Bundeskanzlerin Merkel. Wir ergänzen den gestrigen Beitrag,
obwohl 14 Gründe eigentlich schon ganz schön schlagend sind. Aber unter den
ergänzten Gründen sind interessante. Wir setzen die Nummerierung der Einfachheit
halber fort.Dieser Beitrag ist auch als
Audio-Podcast verfügbar.
In einem Leserbrief werden gleich mehrere Beispiele dafür aufgezählt, „was
alles im Merkel-Land falsch läuft“: 15. Digitalisierung. Hierzulande wird der Ausbau der Glasfasernetze verschlafen.
Es gibt kein schlüssiges Konzept, wie Deutschland künftig (vorne) dabei sein
möchte. Außerdem: Generell die Hilflosigkeit, mit der die Politik auf „Hate
Speech“ und „Fake News“ reagiert. Als ob es das nicht schon früher gegeben hätte
und wir nicht schon Gesetze hätten. Oder der Umgang mit Facebook & Co. Warum
kuschen wir vor amerikanischen Konzernen?
16. Steueroase Deutschland
Warum zahlen Konzerne wie Amazon, Google & Co. hierzulande minimalste Steuern?
Warum geht man nicht entschlossen gegen Luxemburg vor? Panama Papers …
17. Die Bürgerrechte werden immer mehr eingeschränkt, aber mit welchem Erfolg?
18. Aussitzen von Skandalen – NSU, NSA
Es scheint im Übrigen auch die Presse nicht sonderlich aufzuregen, dass der
NSU-Prozess nicht die „volle Wahrheit“ aufdecken wird. Die unzähligen
Versäumnisse des BND, der Polizei, etwa beim Berliner Attentäter: „Wir hätten
nie gedacht …“ Fehler werden vertuscht oder als „kommt halt vor“ hingenommen.
Konsequenzen brauchen die Verantwortlichen nicht zu befürchten, siehe auch BER.
19. Erstarken der Rechten
AfD & Co. sind doch nicht durch ihre hervorragenden Alternativvorschläge groß
geworden. Zu Pegida sind doch nicht Tausende Menschen gegangen, weil sie montags
nicht wussten, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollten. Die meisten wählen AfD
doch auch nicht, weil sie mit deren Politik übereinstimmen, sondern ihr
Kreuzchen als Denkzettel verstehen. Und das in Deutschland? Die folgenden Ergänzungen kommen von einem anderen Leserbriefschreiber:
20. In der Regierungszeit von Angela Merkel ist nichts geschehen, um in Richtung
Bürgerversicherungen weiterzukommen.
Weder bei der Rente noch bei der Krankenversicherung noch bei der Pflege. Die
Tendenz bei der Rente, in wenigen Jahren bei 40 % der Nettorente des Eckrentners
zu landen, wurde nicht gestoppt und schon gar nicht umgedreht.
21. In Merkels Regierungszeit wurden die Sozialkassen weiter massiv mit
versicherungsfremden Leistungen belastet.
22. Angela Merkel hat die Freihandelsabkommen TTIP und CETA befördert.
23. Der Einsatz von Glyphosat und Gentechnik geht weiter.
Merkel scheint unberührt von den konkret absehbaren Gefahren
24. Die Macht und Durchsetzungskraft der Pharmaindustrie läuft unangefochten weiter
wie bisher.
25. Der Ausverkauf der Industrie geht weiter
26. Die von Merkel versprochene Regulierung der Finanzindustrie ist ausgeblieben.
Eigentlich kein Wunder. Angela Merkel hatte den Lobbyisten von Goldman Sachs,
Otmar Issing zum Vorsitzenden der Kommission gemacht, die ein Konzept für die
neuen Regeln erarbeiten sollte.
27. Angela Merkel akzeptiert, dass die USA ihre in Deutschland stationierten
Atombomben modernisieren und – auch – dass diese von Flugzeugen der Bundeswehr
für potentielle Einsätze transportiert werden. Sie hat nichts getan gegen die in
Ramstein koordinierten Drohneneinsätze der USA.
Mit Angela Merkel als Bundeskanzlerin wäre auch in Zukunft gesichert, dass die
USA unser Land als Militärbasis für Kriege allüberall auf der Welt benutzen.
Ihre Gefügigkeit gegenüber dem US-Imperium ist offensichtlich grenzenlos. Das waren jetzt also 13 Gründe mehr dafür, Angela Merkel abzuwählen – 27 gute
Gründe.
Einige weitere Leserbriefe fügen wir an einschließlich eines Leserbriefes mit
Gedicht zum Thema „Es geht uns gut“. Vorweg noch: ein großes herzliches
Dankeschön an alle Leserinnen und Leser, die uns geschrieben haben: [...]
Weiterlesen im Originaltext bei ' nachdenkseiten.de '
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Tags: Bundestagswahlen
2017, richtig wählen, Die Linke wählen, Friedenspolitik, Sozialpolitik,
Armut, Austeritätspolitik, Egoismus, Entspannungspolitik,
Erbschaftsteuer, Flüchtlinge, Freihandel, Handelsbilanz, Infrastruktur,
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Vermögensteuer, Verteilungsgerechtigkeit, Wirtschaftssanktionen |
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