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30.11.2016 03:00
Fidel Castro: Darum
Sozialismus!
Am 16. April fand in Havanna eine Großveranstaltung zum
Gedenken an die vor 40 Jahren verkündete Proklamation des sozialistischen
Charakters der kubanischen Revolution statt. In seiner Rede auf dieser
Kundgebung erklärte Fidel Castro u. a. ... [Quelle:
rotfuchs.net] JWD
Quelle: rotfuchs.net
...
• Ohne den Sozialismus hätten wir das Analphabetentum nicht auf Null bringen
können.
• Ohne den Sozialismus hätten wir nicht für ausnahmslos alle Kinder, auch in den
entferntesten Ecken des Landes, Schulen und Lehrer; hätten wir keine
Sonderschulen für all jene, die sie brauchen, auch keine 100 Prozent Einschulung
in der Grundschule noch 98,8 Prozent in der Mittelschulbildung; wir hätten keine
Schulen für besonders begabte Kinder in Naturwissenschaften, keine Gymnasien,
Kadettenschulen, EIDES und Pre-EIDES (Sportschulen und Schulen für
Leistungssportler), keine Schulen für Techniker und Lehrer für Körperkultur und
Sport, keine Berufsschulen, technologische und polytechnische Berufsschulen,
Arbeiter- und Bauernfakultäten, Sprachschulen, Kunstschulen in allen Provinzen.
Ohne den Sozialismus gäbe es heute keine 700 000 Hochschulabsolventen, keine 15
pädagogischen Hochschulen, keine 22 medizinischen Fakultäten, keine insgesamt 51
Hochschuleinrichtungen, keine mehr als 12 Zweigstellen und eigenständigen
Fakultäten mit 137 000 Studenten.
• Ohne den Sozialismus hätten wir keine 67 500 Ärzte, mehr als 250 000 Lehrer
und Dozenten, 34 000 Lehrer für Körperkultur und Sport. Unter allen Ländern der
Welt ist dies die höchste Pro-Kopf-Zahl in diesen drei Kategorien.
• Ohne den Sozialismus wäre der Sport nicht ein Recht des Volkes, noch erkämpfte
Kuba bei den Olympischen Spielen pro Kopf mehr Goldmedaillen als irgendein
anderes Land.
• Ohne den Sozialismus hätten wir nicht den hohen Grad an politischer Kultur,
wie wir ihn heute besitzen.
• Ohne den Sozialismus gäbe es keine 30 133 Familienärzte, 436 Polikliniken, 275
chirurgische Kliniken, Kinderkliniken und Frauenkliniken, Fachkliniken und 13
medizinische Facheinrichtungen.
• Ohne den Sozialismus gäbe es in unserer Heimat keine 133 wissenschaftliche
Forschungszentren und Zehntausende von wissenschaftlichen Forschern und
Forschern mit Master- und Doktortiteln.
• Ohne den Sozialismus könnten 1 012 000 Rentner, 325 500 Pensionäre und 120 000
Sozialhilfeempfänger ohne Ausnahme nicht durch die soziale Sicherheit begünstigt
werden, noch würde diese für die Gesamtheit der Bürger da sein, die sie bei
Bedarf in Anspruch nehmen können.
• Ohne den Sozialismus wären nicht 163 000 Bauern Herren des Bodens, den sie in
Form von eigenen Grundstücken oder in Form von landwirtschaftlichen
Produktionsgenossenschaften bearbeiten, noch wären 252 000 Landarbeiter in den
Produktionskooperativen die Herren der Einrichtungen, Ausrüstungen und der
Ernte.
• Ohne den Sozialismus wären nicht bereits 85 Prozent der Familien Eigentümer
ihrer Wohnung, gäbe es keine 95 Prozent Elektrifizierung des Landes, noch
Trinkwasser für 95,3 Prozent der Bevölkerung; wären keine 48 540 km Straßen
gebaut worden, noch gäbe es 1005 Talsperren und Stauseen, die fast das gesamte
Wasser speichern, das für die Benutzung in der Landwirtschaft, der Industrie und
den Privathaushalten gestaut werden kann.
• Ohne den Sozialismus läge die Säuglingssterblichkeit nicht unter 8 pro 1000
Lebendgeborenen; wären unsere Kinder nicht gegen 13 Krankheiten geimpft, noch
betrüge die Lebenserwartung unserer Bürger 76 Jahre; läge unsere AIDS-Rate nicht
bei 0,03 Prozent, die sich stark abhebt von den 0,6 Prozent der Vereinigten
Staaten und anderen entwickelten und reichen Ländern, noch hätte es im Jahr 2000
mehr als 575 000 freiwillige Blutspenden gegeben.
• Ohne den Sozialismus könnten wir nicht – wie es bereits der Fall ist – hundert
Prozent der Jugendlichen eine anständige Arbeit versprechen und ihnen als
einzige Bedingung dafür die Ausbildung stellen, noch käme es zur Umsetzung von
Programmen, die allen zu einer Ausbildung Gelegenheit geben.
• Ohne den Sozialismus hätten Hand- und Kopfarbeiter, die Produzenten der für
das Leben unserer Gattung unerlässlichen materiellen und geistigen Güter,
niemals die Rolle von Avantgardisten gespielt, die ihnen gerechterweise in der
menschlichen Gesellschaft zukommt.
• Ohne den Sozialismus würden die kubanischen Frauen, gestern noch diskriminiert
und zu erniedrigenden Arbeiten verbannt, heute nicht 65 Prozent der technischen
Arbeitskräfte des Landes darstellen, noch das Prinzip des gleichen Lohnes für
gleiche Arbeit genießen können, das in fast der Gesamtheit der kapitalistischen
Industrieländer keine Anwendung findet.
• Ohne den Sozialismus gäbe es nicht die Massenorganisationen der Arbeiter, der
Bauern, der Frauen, der in den Komitees zur Verteidigung der Revolution
organisierten Bürger, der Pioniere, der Schüler der höheren Gymnasial stufe, der
Studenten und der Kämpfer der Kubanischen Revolution, Organisationen, die die
breiten Massen unseres Volkes verstehen und eine entscheidende Rolle im
revolutionären Prozess und einer wahrhaft demokratischen Teilnahme aller Bürger
an der Lenkung und dem Geschick des Landes spielen.
• Ohne den Sozialismus wäre eine Gesellschaft nicht möglich, deren Straßen frei
von verlassenen Bettlern sind, von barfüßigen um Almosen bettelnden der Schule
fernbleibenden Kindern, die für ihren Unterhalt arbeiten oder Gegenstand
sexueller Ausbeutung sind oder als Instrument zum Begehen von Verbrechen benutzt
werden oder zu Banden gehören, so wie es in anderen Teilen der Welt
einschließlich der USA der Fall ist.
• Ohne den Sozialismus würde Kuba heute in seinem wachsenden, zähen und
unaufhörlichen Kampf für den Schutz der Umwelt nicht an diesem hervorragenden
Platz stehen.
• Ohne den Sozialismus wäre das Kulturerbe wehrlos der Zerstörung und Plünderung
ausgesetzt; wäre der Altstadtkern der ältesten Städte Kubas durch Gebäude
ersetzt worden, die mit dem architektonischen Umfeld absolut nichts zu tun
haben. Der älteste Teil der Hauptstadt, der beim Besucher heute immer stärkere
Bewunderung findet aufgrund der Sorgfalt, mit der restauriert und gepflegt wird,
würde gar nicht mehr existieren.
• Ohne den Sozialismus wären wir nicht in der Lage gewesen, der erdrückenden
Überfremdung standzuhalten, die vielen Völkern der Welt aufgezwungen wird; auch
wären wir nicht Zeugen der starken kulturellen und künstlerischen Bewegung, die
sich heute in unserer Heimat entwickelt; die von der Revolution geschaffene
angesehene Kunsthochschule wird restauriert und erweitert; in 43 über das
gesamte Land verteilten Kunstschulen für Begabte werden wertvolle Kenntnisse
vermittelt. Es gibt bereits 306 Kulturhäuser, 292 Museen, 368 der Bevölkerung
zur Verfügung stehende öffentliche Bibliotheken und 181 Kunstgalerien.
• Ohne den Sozialismus gäbe es heute nicht die Fernsehsendung „Universität für
alle", deren erste Programme bereits eine tiefgreifende Wirkung zeigen.
• Ohne Sozialismus hätte Kuba nicht 42 Jahre lang die Anfeindung, die Blockade
und den Wirtschaftskrieg des Imperialismus aushalten können, und noch viel
weniger eine seit 10 Jahren andauernde Sonderperiode, die noch nicht beendet
ist; ebenso wenig wäre es möglich gewesen, inmitten von unglaublichen
Schwierigkeiten ein bescheidenes, aber behauptetes und solides
Wirtschaftswachstum in Gang zu setzen.
• Ohne den Sozialismus wäre Kuba heute nicht das einzige Land der Welt, das den
Handel mit den Vereinigten Staaten nicht benötigt, um zu überleben und sogar
voranzuschreiten, sowohl im wirtschaftlichen als auch im sozialen Bereich. Wir
sind eines der wenigen Länder der Welt, das nicht zum Internationalen
Währungsfonds, der zu einem eifrigen Wächter der Interessen des Imperialismus
geworden ist, gehört. Nichts vom dem, was ich angesprochen habe, wäre möglich
gewesen, wenn wir uns mit Händen und Füßen an diese finstere
Bretton-Woods-Institution gefesselt hätten, die diejenigen politisch ruiniert,
die sich an sie wenden, die Regierungen destabilisiert und zerstört und der
diejenigen nicht entkommen können, die an das doppelte Joch von IWF und
Neoliberalismus gefesselt sind, beide Ausdruck der ungerechten und irrationalen
Wirtschaftsordnung, die der Welt aufgezwungen wurde.
• Ohne den Sozialismus hätte nicht jeder Bürger das gleiche Recht, kostenlos
jegliche Bildungs- und Gesundheitsleistung zu erhalten, um jeden Preis und ohne
daß jemand irgendwann dafür gefragt wurde, welche seine religiösen oder
politischen Ideen seien.
• Ohne den Sozialismus hätten wir kein Land ohne Drogen, Bordelle, Spielkasinos,
organisierte Kriminalität, Verschwundene, Todesschwadrone, Lynchakte oder
außergerichtliche Hinrichtungen.
• Ohne den Sozialismus könnten die kubanischen Familien ihre Kinder nicht
gesund, gebildet und ausgebildet aufwachsen sehen, ohne Furcht davor, dass
irgendjemand sie zur Droge oder anderen Lastern verführt.
• Ohne den Sozialismus wäre Kuba nicht – so wie dies heute der Fall ist – die
festeste Barriere in der Hemisphäre gegen den Drogenhandel, und zwar sogar
zugunsten der US-amerikanischen Gesellschaft.
• Ohne den Sozialismus wäre Kuba nicht ein Land, in dem man seit 42 Jahren keine
Repression oder Polizeibrutalität kennt, was in Europa und anderen Regionen
üblich ist, wo Anti-Aufstands-Fahrzeuge und Männer mit seltsamen Anzügen, die
von einem anderen Planeten zu kommen scheinen, Schildern, Schlagstöcken und
Gummi geschossen, Tränengas, Pfeffergas und anderen Mitteln gegen die
Bevölkerung vorgehen. Die westlichen Länder haben Mühe zu verstehen, warum in
Kuba nichts dergleichen geschieht. Sie haben nicht einmal die geringste Idee
davon, zu welchem Beitrag für die menschliche Gesellschaft die Einheit, das
politische Bewusstsein, die Solidarität, die Selbstlosigkeit und Großzügigkeit,
der Patriotismus, die moralischen Werte und die Verpflichtung fähig sind, die
aus der Bildung, der Kultur und der gesamten von einer wahrhaften Revolution
erkämpften Gerechtigkeit hervorgegangen ist.
• Ohne den Sozialismus hätten keine Hunderttausende von Kubanern
internationalistische Einsätze abgeleistet, unser Vaterland hätte kein einziges
Sandkorn zum Kampf gegen den Kolonialismus in Afrika beitragen können, und seine
Söhne hätten nicht einen einzigen Blutstropfen im Kampf gegen die scheinbar
unbesiegbaren Kräfte des schändlichen Apartheidsystems, des Rassismus und des
Faschismus vergossen. Kein einziger von denen, die damals mit Südafrika und
anderen Ländern dieses Kontinents – wo Kuba keinen Zoll Land besaß oder danach
trachtete – Handel trieben, dort investierten und heute dort große Reichtümer
besitzen, trug auch nur das geringste an Opfern bei. Nicht einmal die enorme
Entfernung, die uns von Afrika trennt, war ein unüberwindbares Hindernis für den
solidarischen Geist der blockierten und angefeindeten kleinen Insel.
• Ohne den Sozialismus hätten weder mehr als 40 000 Beschäftigte des
Gesundheitssektors ihre noble internationalistische Zusammenarbeit in mehr als
90 Ländern geleistet noch führte man heutzutage in 16 Ländern Lateinamerikas,
der Karibik und Afrikas dank des von der Revolution geschaffenen immensen
Humankapitals integrale Gesundheitspläne durch.
• Ohne den Sozialismus hätten in kubanischen Universitäten keine 15 600
Studenten aus der Dritten Welt ihren Abschluss gemacht, noch absolvierten zur
Zeit 11 000 Studenten aus diesen Ländern ihre Hochschulstudien in Kuba.
• Ohne den Sozialismus gäbe es heute nicht die angesehene Lateinamerikanische
Hochschule für Medizin, wo zur Zeit Jugendliche aus 24 Ländern und von 63
Ethnien studieren, noch immatrikulierten sich dort pro Jahr mehr als 2000 neue
Studenten.
• Ohne den Sozialismus hätte man keine Internationale Hochschule für Sport und
Körperkultur mit einer Kapazität für 1500 Studenten, in der heute 588
Jugendliche aus 50 Ländern das erste Studienjahr absolvieren, eröffnet, noch
gäbe es eine solche Einrichtung.
• Ohne den Sozialismus wären in Kuba keine 19 000 Kinder und Erwachsene aus den
drei vom Atomunfall in Tschernobyl im Jahr 1986 betroffenen Republiken betreut
worden, die Mehrheit davon inmitten der Sonderperiode, und 53 Personen, die
durch den radiologischen Unfall im brasilianischen Bundesstaat Goiás geschädigt
wurden.
Was wir mit anderen Völkern geteilt haben, hat keinen einzigen unserer
Landsleute daran gehindert, die Möglichkeit zu haben, den Millionen von
Technikern der Mittelstufe und Universitätsabsolventen, über die Kuba verfügt,
anzugehören. Dies beweist, dass man mit wenig viel machen kann, und dass man mit
viel weniger Mitteln als denjenigen, die heutzutage auf der Welt für Werbung,
Waffen, Drogen und exzessiven Luxuskonsum aufgewendet werden, alles machen
könnte.
• Ohne den Sozialismus wäre Kuba – wenn es dies auch nicht beabsichtigt hat –
nicht zu einem Vorbild für viele Menschen auf der Welt und zu einem treuen und
beharrlichen Fürsprecher der gerechtesten Anliegen geworden; ein kleines Land,
welches das beneidenswerte Privileg besitzt, fast das einzige zu sein, das auf
jeder internationalen Veranstaltung und Tribüne mit völliger Freiheit und ohne
irgendeine Furcht vor Repressalien und Aggressionen die ungerechte
Wirtschaftsordnung und die unersättliche, raubgierige, scheinheilige und
unmoralische Politik der Regierung der hegemonialen Supermacht anprangern kann.
• Ohne den Sozialismus hätte Kuba nicht den Anfeindungen von neun US-Präsidenten
widerstehen können, die mit Ausnahme von Carter feindselig oder äußerst
aggressiv und feindselig gegenüber unserem Land waren. Man müsste noch
denjenigen hinzufügen, der gerade den Präsidententhron bestiegen hat. Bei der
Bewertung der ersten Schritte auf internationaler Ebene und dem Diskurs seiner
Berater und Verbündeten der terroristischen Mafia in Miami wird deutlich, dass
wir uns einer kriegerischen und jeglicher Ethik entbehrenden Administration
gegenübersehen könnten.
Die vergangenen Jahre haben unsere Erfahrung und unsere Kenntnisse seit damals
außerordentlich bereichert. Vier Jahrzehnte von Kämpfen gegenüber enormen
Schwierigkeiten haben unsere Überzeugungen und unser Vertrauen in den Menschen
und seine unermesslichen Möglichkeiten gestärkt.
Der Sozialismus, den wir heute entwerfen, übertrifft unsere Träume von damals
bei weitem. Die Sonderperiode zwang uns, ein Stück des beschrittenen Weges
zurückzugehen. Es entstanden schmerzhafte Ungleichheiten. Die am meisten
Leidenden, diejenigen, die sich vor allem anderen der revolutionären Sache am
meisten verschrieben, unsere treusten Hand- und Kopfarbeiter, das einfachste und
treuste Volk, die bewusstesten Revolutionäre, begriffen diesen unvermeidbaren
Umstand, und sie luden das Hauptgewicht der Aufgabe, das Vaterland und den
Sozialismus um jeden Preis zu retten, auf ihre Schultern.
Wir werden nicht nur viel höhere Ziele erreichen als diejenigen, die wir bereits
erreicht hatten, sondern wir werden sie sogar noch übertreffen. Heute
marschieren wir bereits in Richtung auf Ziele, von denen wir vor 40 Jahren nicht
einmal hätten träumen können, und noch weniger in der äußerst schwierigen
Etappe, die vor 10 Jahren begann und aus der wir siegreich hervorgehen. Ein
neuer Tagesanbruch beginnt unsere Zukunft zu erleuchten; eine Zukunft, die
brillanter sein wird, ein Sozialismus, der ausgefeilter sein wird, ein
vielversprechenderes und tiefgreifenderes revolutionäres Werk.
(Gekürzt ans „Granma international", Jahrgang 34, Nr. 4/5)
Link zum Originaltext bei ' rotfuchs.net '
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Tags: Kampagnenjournalismus,
Revolution, Fidel Castro, Kuba, Befreiung, Sozialismus |
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