06.12.2015 00:00 Russland zeigt die Beweise des
Öl-Schmuggels von Daesh über die Türkei
Als Reaktion auf die Provokationen des türkischen
Präsidenten, Recep Tayyip Erdogan, laut der man nicht leichtsinnig anschuldigen
sollte, hat die russische Regierung eine Pressekonferenz von dem
stellvertretenden Minister der Verteidigung organisiert. Letzterer hat die
Beweise davon vorgelegt, was wir auf unseren Seiten seit mehr als einem Jahr
sagen: die Türkei, als Staat, ist verantwortlich für den Export von dem durch
Daesh in Irak und Syrien gestohlenen Öl, welches der terroristischen
Organisation ein bis zwei Milliarden Dollar pro Jahr einbringt. Dieser
Schleichhandel erfolgt unter Verletzung der einschlägigen Resolutionen des
Sicherheitsrates der Vereinten Nationen. [Quelle: volairenet.org]
JWD
Von Valentin Vasilescu | Voltaire Netzwerk |
Bukarest (Rumänien) | 3. Dezember 2015
Quelle: voltairenet.org (verlinkt)
Pressekonferenz des russischen stellvertretenden
Ministers der Verteidigung
Auf dem Verteidigungsministerium der Russischen Föderation wurde am 2.
Dezember 2015 eine Pressekonferenz abgehalten, an der der stellvertretende
Minister der Verteidigung Anatoly Antonov, der Leiter der Operationen,
Generalleutnant Sergei Rudskoy und der Verantwortliche für die operative Leitung
des Generalstabes Generalleutnant Mikhail Mizintsev teilnahmen.
Laut den Führern der russischen Armee ist die Hauptquelle der Finanzierung der
Terroristen des Islamischen Staates (IS) der illegale Verkauf von
Mineralölprodukten. Der einzige Nutznießer dieses Öl-Schmuggels ist die Türkei
[1]. Laut der russischen Generäle wäre die politische Leitung des Landes, über
die Familie des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, an dem Schmuggel des IS
beteiligt [2].
Jeden Tag sind mehr als 8500 LKWs an dem Öl-Schleichhandel des IS beteiligt,
die in einer langen Schlange mehr als 200 000 Tonnen Öl in die Türkei
transportieren. Die Russischen Generäle haben eine Karte mit drei Hauptstraßen
für den Öl-Schmuggel des IS ab Syrien und Irak bis in die Türkei vorgestellt.
Quelle: voltairenet.org (verlinkt)
Die erste Route ab den Ölfeldern von Raqqa (Nordosten von Syrien) geht entweder
durch den Westen von Syrien (wo der russische Su - 24 abgeschossen wurde), wo am
25. November 2015 der Satellit 395 Tankwagen erfasst hat, die darauf warteten,
das syrische Öl im Hafen Dörtyol und 60 andere im Hafen von Iskenderun entladen
zu können. Die Schätzungen der Russischen Generäle geben an, dass alle 24
Stunden ein mit Schmuggel-Öl geladener Öltanker einen türkischen Hafen verlässt.
Quelle: voltairenet.org (verlinkt)
Die zweite Strecke beginnt bei den Ölfeldern rund um die Stadt Deir-Ez-Zor, im
Osten von Syrien und geht nach Norden, an die Ufer des Euphrat, zur türkischen
Raffinerie Batman. Ein Satellitenbild vom 18. Oktober 2015 erfasste 1722
Tankwagen in der Nähe der Stadt Deir-Ez-Zor, die darauf warteten Öl zu tanken.
Ein dritter Weg geht vom nördlichen Irak aus, überquert die türkische Grenze in
Zakho und erreicht die türkische Pumpstation von Cizre. Ein Satellitenbild vom
14. November 2015 zeigt die Anwesenheit von 3220 Tankwagen, die die Grenze in
die Türkei bei Zakho überschreiten.
Die Russischen Generäle haben zwei Satellitenbilder eines Teils der Straße
gezeigt, die von der syrischen Stadt Azaz zum türkisch-syrischen Grenzübergang
geht. Das erste Bild ist vom 13. November 2015 datiert, und zeigt eine Kolonne
von 240 Tankwagen auf der türkischen Seite der Grenze und 80 auf der syrischen
Seite. Das zweite Satellitenbild ist vom16. November 2015 und zeigt eine Kolonne
von 360 Tankwagen in der Nähe der gleichen türkisch-syrischen Grenze.
Quelle: voltairenet.org (verlinkt)
Trotz der Kämpfe in der nördlichen Provinz Aleppo geht der Verkehr (hin und
zurück) der LKWs zwischen Syrien und der Türkei ohne Unterbrechung weiter. Man
kann beobachten, dass keine Kontrolle von den türkischen Grenzbeamten auf diese
Tankwagen des IS aus Syrien erfolgt.
Trotz der Bombardierung der von den USA geführten Koalition, lag der Umsatz der
terroristischen Organisation im letzten Jahr bei etwa 3 Millionen US-Dollar pro
Tag. Zwei Monate lang hat die russische Luftwaffe Angriffe auf 32 Öl-Komplexe,
11 Raffinerien, 23 Pumpstationen und auf 1080 mit Erdölprodukten gefüllten
Tankwagen durchgeführt. Das Ergebnis für den Islamischen Staat ist einen
Rückgang ihrer Einkommen von 1,5 Millionen Dollar pro Tag.
Allerdings erhalten die in Syrien tätigen terroristischen Organisationen noch
große Summen Geld, Waffen und Munition von außen. Die Türkei, sowie andere
Staaten unterstützen weitgehend die Terroristen des IS. Vielleicht hat ein Teil
der Zahlung für das an die Türkei gelieferte Öl in der letzten Woche dazu
gedient, 2000 Kämpfer, 120 Tonnen Munition und 250 Kampffahrzeuge dem IS und der
al-Nusra Front zu liefern. Diese regelmäßigen Lieferungen an die Türkei dauern
schon seit 3-4 Jahren an und es gibt kein Anzeichen, dass die Türkei wünschte
sie einzustellen.
Valentin Vasilescu: Expert militaire. Ancien commandant adjoint de l’aéroport
militaire d’Otopeni.
Dieser Beitrag ist unter Lizenz der Creative Commons
(Lizenz
CC BY-NC-ND).
Passend zum Thema:
01.12.2015 [Quelle:
Propagandaschau] Die westliche Informationsblockade über
russische Pressekonferenz ist ein weiterer
Beweis für Gleichschaltung und politische Propaganda
Am Mittwoch haben wir
..hier konsterniert berichtet, wie die staatlichen Propagandaanstalten
ARD und ZDF die Pressekonferenz des russischen Verteidigungsministeriums, in
der von Russland Beweise für den schwunghaften Handel der Türkei mit dem
“Islamischen Staat” vorgelegt wurden, in allen Hauptnachrichtensendungen
komplett totschwiegen.
Hastig nachgeworfen
Mit einem Tag Verspätung reichte die ARD in
tagesschau und
tagesthemen am Donnerstag nun diese Information nach; in einem jeweils 20
Sekunden kurzen Beitrag, gefolgt von Erdogans Dementi, eingebunden in einen
längeren Beitrag über den gefährlichen Konflikt, den die Türkei mit dem Abschuss
des russischen Kampfjets heraufbeschworen hat.
Das ZDF schwieg auch am
folgenden Tag – so wie viele andere westliche Medien
Das ZDF berichtete auch am Donnerstag mit keinem Wort über die russsichen
Erkenntnisse und es ist selbst für politisch desinteressierte Laien
nachvollziehbar, dass hier ganz gezielt im Vorfeld des Bundeswehreinsatzes in
Syrien – an der Seite und vom Territorium des Kriegstreibers Türkei aus –
brisante Informationen unterdrückt werden, die die verbrecherische Rolle des
Westens im syrischen Konflikt offenbaren würden.
Die systematische und politisch motivierte Unterdrückung dieser höchst brisanten
Informationen, die selbstverständlich auch nach der 20 Sekunden kurzen Erwähnung
in der ARD nicht politisch eingeordnet und bewertet wurden, was ja die gezielte
Unterstützung der islamistischen Terroristen ans Tageslicht bringen würde, wurde
einen Tag später auch in Russland registriert und erstreckt sich über die
gesamte Bandbreite westlicher “Leitmedien”, wie Gilbert Doctorow in einem
Beitrag auf Russia Insider schreibt, den wir hier dank einer Übersetzung von
FritztheCat auf Deutsch veröffentlichen können.
Russische Bitten an die internationale Gemeinschaft werden
ignoriert:
Gefährliche Ignoranz ist unsere neue Realität
Die westliche Nachrichtensperre zu Russlands Beweisen für eine türkische
Beteiligung beim Ölschmuggel mit ISIS stellt einen beunruhigenden Präzedenzfall
dar. Zusammen mit der Zurückweisung von Putins Bitten in seiner Ansprache an die
Nation.
Quelle: Propagandaschau
(verlinkt)
Ist es denn ein Wunder, wenn der durchschnittliche, gut gebildete
und öffentlich interessierte Amerikaner, Brite, Franzose oder Belgier im
Großen und Ganzen über die wichtigsten internationalen Ereignisse – die
heute die internationale Gemeinschaft an den Rand eines Weltkriegs
führen – weitgehend ahnungslos ist? Nachdem er oder sie die
Lieblingszeitung gelesen hat, sei es die New York Times, der Guardian,
Le Figaro oder Le Soir, und auch noch seine neuesten Nachrichten im
lokalen Staatsfernsehen, bei Euronews oder von mir aus der BBC abgeholt
hat?
Ich gebe Ihnen ein anschauliches Beispiel aus dieser Woche, um Ihnen die
Realität der Nachrichtensperre über die Medien der Vereinigten Staaten
und Europas zu vermitteln, wenn etwas hochkommt, dass die
Selbstgefälligkeit des Publikums gegenüber Russland erschüttern könnte.
Am Mittwoch, den 2. Dezember, lud das russische
Verteidigungsministerium zu einem Briefing mit dem stellvertretenden
Verteidigungsminister Anatoly Antonov ein. Mehrere Hundert Journalisten
und alle Militärattachés der in Moskau akkreditierten Botschaften waren
geladen. Es wurden Aufklärungsfotos von Satelliten und Flugzeugen
präsentiert, die die Existenz eines enormen logistischen Unternehmens
beweisen. Der Transport von illegalem Erdöl aus irakischen und syrischen
Ölquellen unter der Kontrolle der Dschihadisten des IS mit Tanklastern
über die Grenze in die Türkei und weiter zu den Raffinerien für den
örtlichen Verbrauch. Und zu den Hafenanlagen von wo aus das Öl in
Drittländer verschifft wird. Die Schlüsselstellen dieses Unternehmens
wurden deutlich identifiziert. Betrachtet man das Ausmaß, Tausende von
Tanklastern in Bewegung, so lassen sich die Einkünfte aus diesen
Verkäufen auf Hunderte von Millionen Euro pro Jahr taxieren. Genug, um
eine umfassende Finanzierung für die Rekrutierung von Kämpfern und
militärische Ausrüstung für die Terroristen zu ermöglichen.
Der Kontext für diese Präsentation ist das russische Beharren, dass die
Zerstörung ihres Bombers in der vergangenen Woche durch eine türkische
F-16 an der syrisch-türkischen Grenze ein Hinterhalt war, um die
russischen Angriffe auf den einträglichen Handel mit illegalem Erdöl zu
beenden und die große Allianz aus Russland, Frankreich und verschiedenen
anderen NATO-Staaten gegen den Islamischen Staat zu stören. Nachdem der
türkische Präsident Erdogan versprochen hatte, er würde zurücktreten,
falls jemand beweisen könne, dass er mit dem Ölhandel in die
Terrorfinanzierung verwickelt sei, hat die Dia-Show die Einsätze in der
eine Woche alten russisch-türkischen Konfrontation erhöht.
Das russische Fernsehen hat ausführlich über dieses außergewöhnliche
Briefing berichtet. Sie zeigten insbesondere Beamte aus den
NATO-Staaten, die die Projektionen abfotografierten und sich wie wild
Notizen machten. Im Westen haben jedoch nahezu alle Medien darüber gar
nichts berichtet. Nicht ein Wort darüber in der New York Times, aber
noch am gleichen Abend füllten sie ihre Titelseite mit den Details über
die Schießerei in San Bernadino, Kalifornien. Nicht ein Wort in den
führenden deutschen und britischen Tageszeitungen, ihre
Berichterstattung ist voll mit inländischen Themen.
Die Franzosen waren dabei die Außenseiter, aber in einer sehr speziellen
Art. Kurz nach dem Briefing in Moskau widmeten Le Figaro und Le Monde
diesem ein paar Absätze, aber sehr sparsam und unverbindlich. Das heißt,
sie schrieben von russischen „Behauptungen“ über Beziehungen zwischen
der Familie Erdogans und dem illegalen Ölhandel. Und allem Anschein nach
wurde dies in dem Briefing auch nicht bewiesen. Über das präsentierte
Material haben sie jedoch auch nichts geschrieben. Dabei beweist es
zweifelsfrei, dass die Dschihadisten eine vollständige logistische Kette
für den Transport großer Mengen Erdöls aus den von ihnen kontrollierten
Gebieten und über die türkische Grenze besitzen. Man fragt sich: wenn
das kein wasserdichter Beweis ist, was ist es dann?
Mit Sicherheit gab es keine US oder NATO-Präsentation zu den
militärischen Operationen die besser vorbereitet gewesen wäre als das,
was das russische Verteidigungsministerium ablieferte. Und der größte
Teil dessen, was die USA der Presse zum Abschuss der MH17 über dem
Donbass präsentierten, um Russland und/oder seine örtlichen Unterstützer
zu beschuldigen, kam nie über ein paar Video-Bilder aus sozialen
Netzwerken hinaus. Dennoch wurden diese US „Beweise“ von den Medien
akzeptiert und die russischen „Beweise“ wurden als Anschuldigungen
bezeichnet, oder gleich ganz ignoriert.
Und zu meinen Anmerkungen vor ein paar Tagen, dass Euronews in jüngster
Zeit zu russischen Angelegenheiten eine größere Ausgeglichenheit
bietet: der Sender zeigte tatsächlich ein paar Bilder von dem Briefing
in Moskau. Aber wie in der französischen Presse war die
Berichterstattung sparsam und vermied es, die Ausführlichkeit der
Dokumentation zu schildern.
In seiner heutigen jährlichen Ansprache an die Bundesversammlung
eröffnete und schloss Wladimir Putin seine Rede mit Bemerkungen zu dem
Zusammenstoß mit der Türkei. Er kam zurück auf den Abschuss des
russischen Flugzeugs über Syrien und er wiederholte seine Anklage gegen
die regierende Elite in der Türkei, dass sie mit dem Handel gestohlenen
Erdöls den dschihadistischen Terror unterstützten. Dieser Teil der Rede
wurde prompt vom Le Figaro und auch von der FAZ berichtet, die über das
Briefing für die Militärattachés am Tag zuvor kein Wort verloren hatten.
Es ist zwar gut, dass die russische Sicht in diesen Zeitungen
wiedergegeben wird, aber die verhaltenen Herangehensweise zeigt die
Verwirrung in den Redaktionsstuben, wie man diese Entwicklungen
behandeln soll. Sie passen nicht in das Bild Russlands als Feind des
Westens und geben der erneuten Annäherung der EU an die Türkei (aufgrund
der Flüchtlinge) eine seltsame Wendung.
Währenddessen läuft auf einer anderen Bühne eine andere „Oper“. Wir
sehen, dass in den Regierungszentralen einiger europäischer Mächte die
russischen Anschuldigungen gegen die Türkei wirklich sehr ernst genommen
werden. Heute berichten die Financial Times und andere britische
Zeitungen über den Beginn der britischen Bombardements in Syrien, die
sofort nach der Abstimmung gestern im Unterhaus begannen. Darin heißt es
ausdrücklich, die „Tornado-Jets greifen syrische Ölfelder an.“
Anscheinend ist es also jetzt für US Alliierte in Ordnung, die Quellen
der Finanzierung des Islamischen Staats zu bombardieren, wie es die
Russen seit zwei Monaten tun. Nach der höhnischen Behauptung der USA,
sie könnten keine richtigen Ziele finden.