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13.03.2015 01:00
Ukraine: Wie Friedensvorstöße ignoriert werden- wer
profitiert?
Im Krieg in der Ostukraine scheint sich in den letzten
Tagen eine leichte Entspannung abzuzeichnen: Beide Konfliktparteien haben ihre
schweren Waffen von der Frontlinie zurückgezogen, so bestätigt es zumindest auch
der ukrainische Präsident Poroschenko. Obwohl diese Meldung das Potenzial hätte,
den Ukraine-Konflikt zu entschärfen, geschieht derzeit genau das Gegenteil: Die
Medien vermeldeten heute in einheitlichen Agenturmeldungen von dpa und awp
international, der Ton zwischen Moskau und dem Westen verschärfe sich
dramatisch. [Quelle:
kla.tv] JWD
Es scheint, als würden Friedenserfolge plötzlich niemanden mehr
interessieren.
Tatsächlich lässt der Westen derzeit die Chance einer Wiederannäherung an
Russland verstreichen und konzentriert sich stattdessen auf eine massive
Aufrüstung der östlichen NATO-Länder. Zudem entsenden die USA derzeit 3000
eigene Soldaten ins Baltikum, also direkt an die Russische Staatsgrenze.
Quelle:
kla.tv | veröffentlicht 11.03.2015
Statt sich mit Russland wieder an einen Tisch zu setzen, ging auch
EU-Kommissionspräsident Juncker weiter auf Konfrontationskurs. Denn er forderte
am vergangenen Wochenende eine Europäische Armee. In einem Interview mit der
"Welt am Sonntag" sagte er, eine solche Armee würde Russland zeigen, „dass wir
es ernst meinen mit der Verteidigung der Werte der Europäischen Union". Die
Deutsche Bundesverteidigungsministerin Von der Leyen stimmte dem zu: Die EU
brauche in absehbarer Zeit eine europäische Armee.
Doch sieht so eine echte Bemühung um Frieden aus? Ist dies nicht vielmehr ein
erneuter Beleg dafür, dass es dem Westen in Wahrheit um das genaue Gegenteil von
Frieden geht?
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Aussage von George Friedman, dem Chef
des privaten US-Geheimdienstes „Stratfor“.
Er bekannte offen, dass die verdeckte Intervention der Amerikaner in der Ukraine
speziell den Zweck verfolgt habe, eine Allianz zwischen Russland und
Deutschland zu verhindern.
Nach Angaben von Friedman berge „eine Allianz zwischen Russland und
Deutschland das gefährlichste Potenzial“ in sich. Denn diese Allianz würde eine
Verbindung zwischen deutscher Technologie und Kapital und russischen natürlichen
und menschlichen Ressourcen nach sich ziehen.
Darum scheint es also der US-Regierung zu gehen: Es soll auf jede Weise
verhindert werden, dass irgendeine Macht der Welt ihre Vormachtstellung
ernsthaft gefährdet.
Dies entspricht übrigens zu 100 Prozent der US-amerikanischen Militärdoktrin,
wie sie der Nahostexperte Christoph Hörstel in ihrer eindeutigen Aggressivität
zusammenfasst:
„Wenn ein Staat auch nur auf einem Gebiet versucht, mit den USA kräftemäßig
gleichzuziehen, ist das ein Kriegsgrund“.
Vor diesem Hintergrund wird auch deutlich, woher der Wind weht, wenn das
deutsche Verteidigungsministerium an einer Neuausrichtung seiner
Militärstrategie arbeitet. Das letzte „Weißbuch“ zur Sicherheitspolitik und der
Zukunft der Bundeswehr von 2006 hatte Russland noch als „herausgehobenen
Partner” bezeichnet, mit dem eine enge Kooperation in der EU und NATO angestrebt
werde.
Solche verbindenden Grundsätze sind aber in der neuen Strategie nicht mehr zu
erwarten. Auch der heutige Besuch von Ministerin von der Leyen in Warschau
geschieht offensichtlich nicht zur Förderung des Friedens mit Russland. Vielmehr
geht es darum, ganz praktisch die Forderungen der US-geführten
NATO-Militärstrategen nach einer „superschnellen Einsatztruppe“ umzusetzen.
Darin soll Deutschland eine entscheidende Rolle spielen. In der sogenannten
„Speerspitze“, die sich maßgeblich gegen Russland richtet, soll Deutschland
innerhalb weniger Tage einsatzbereit sein. In diesen Zusammenhang ist auch von
der Leyens bisher größter Rüstungsdeal einzuordnen: Die jüngste Anschaffung der
Bundeswehr von 168 neuen Transport- und Kampfhubschraubern, die übrigens mit
rund 9 Milliarden Euro teurer als erwartet ausfällt. Doch auch Kampfpanzer sind
auf einmal wieder gefragt: Von der Leyens Ministerium stoppte die Ausmusterung
und Verschrottung von Leopard-II-Panzern, und ein Panzerbataillon im
niedersächsischen Bergen wird reaktiviert.
Verehrte Zuschauer, es zeichnet sich also immer deutlicher ab, dass 70 Jahre
nach Kriegsende wieder möglich wird, was nach Ansicht der allermeisten Deutschen
nie wieder passieren darf: dass Deutschland seine Soldaten wieder als
„Kanonenfutter“ an die Ostfront schickt.
Darüber hinaus besteht die akute Gefahr, dass eine weitere Eskalation der
Ukraine-Krise sogar in einen Atomkrieg münden kann – und zwar mit
Hauptschauplatz Europa. Denn Russland behält sich für den Fall einer
existenziellen Bedrohung vor, notfalls auch Nuklearwaffen einzusetzen.
Und in dieser hochgefährlichen Situation befinden wir uns bereits: Denn weil die
USA nicht davon ablassen, die Ukraine und die östlichsten NATO-Länder sozusagen
als Aufmarschplatz für Truppen gegen Russland zu benutzen, rüstet Russland
derzeit seine nukleare Interkontinentalwaffe massiv auf. Eine solche Eskalation
kann jedoch niemals im Interesse der Völker Europas liegen.
Auch immer mehr Menschen in Deutschland erkennen, dass es echte Sicherheit und
Frieden in Europa nur mit und nicht gegen Russland geben kann. Deshalb gilt es
allem zuvor, diejenigen Kräfte zu entlarven und ihnen zu widerstehen, denen es
aus geopolitischen Interessen einzig um das alte Prinzip von „teile und
herrsche“ geht.
Um Spaltung zwischen Russland und Europa und insbesondere zwischen Russland und
Deutschland. In dieser Zerreißprobe kommt es auf jeden Einzelnen an, sich aktiv
für den Frieden und gegen eine weitere von außen aufgezwungene Abspaltung von
Russland einzusetzen.
Verehrte Zuschauer, ich bedanke mich für Ihr aufmerksames Mitdenken und
verabschiede mich für heute mit einem Zitat von Jürgen Elsässer: „Jeder
anständige Deutsche hat die Pflicht, der Kriegshetze gegen Russland zu
widerstehen und zu widersprechen.“
Link zum Originaltext bei '
kla.tv' ..hier
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