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05.10.2014 00:00
"Predator - Die geheimen Ursprünge der Drohnen-Revolution"
Der US-Autor Richard Whittle teilt in seinem neuen Buch "Predator" unter anderem mit, dass Osama bin Laden bereits am 27.09.2000 von einer Predator-Drohne in Afghanistan aufgespürt wurde, die ein Operator von der Air Base Ramstein aus steuerte. [Quelle: luftpost-kl.de] JWD


Passagen aus dem Buch "Predator – The Secret Origins of the Drone Revolution" von Richard Whittle, die zeigen, wie wichtig die US Air Base Ramstein für den völkerrechts- und verfassungswidrigen Drohnen-Krieg der USA war und ist

Der Titel des 2014 im Verlag Henry Holt and Company in New York erschienenen und über Amazon.de zu beziehenden Buches lautet übersetzt "Predator – Die geheimen Ursprünge der Drohnen-Revolution".

 
General Atomics RQ-1A Predator USAF.jpg
MQ-1A „Predator“ mit Hellfire-Raketen | Wikipedia ..hier
Nachfolgend drucken wir [Luftpost-KL] übersetzte Passagen ab, in denen die Rolle der US Air Base Ramstein im völkerrechts- und verfassungswidrigen US-Drohnen-Krieg deutlich wird. Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die englische Originalausgabe. Den englischen Text können wir aus urheberrechtlichen Gründen leider nicht nachdrucken.



Aus Kapitel 7 "The Summer Project" (Das Sommerprojekt), S. 154, 2. Abschnitt bis S. 160, 4. Abschnitt

Bevor sich (der erfahrene Drohnen-Pilot) Swanson (im Sommer des Jahres 2000) nach Kalifornien aufmachte, wurde er ausführlich über ein Vorhaben informiert, das Richard Clarke als "Afghan Eyes" (Augen über Afghanistan) und (die Gruppe mit der Tarnbezeichnung) Big Safari als "Summer Project" (Sommerprojekt) bezeichneten: über den Plan, Osama bin Laden mit Predator-Drohnen aufzuspüren.

Ein von der CIA angeheuertes Start-und-Lande-Team, das nur aus zwei Piloten und einigen Mechanikern bestand, würde die Predator-Drohnen in Usbekistan, einer von drei an den Norden Afghanistans angrenzenden ehemaligen Sowjetrepubliken, starten, landen und warten. Der usbekische Präsident Islam Karimow, ein autoritärer Machthaber und Taliban-Gegner, hatte eingewilligt, die Drohnen auf einem kleinen, verkommenen Militärflugplatz in seinem Land starten und landen zu lassen. Da sowohl das Gastland als auch die US-Regierung die Anwesenheit der US-Amerikaner vor der Öffentlichkeit verbergen wollte, sollte das CIA-Team in einem Hangar aus strapazierfähigem Stoff arbeiten und in einem Zelt hausen.

Swanson und die anderen würden es leichter haben, wenn sie die Steuerung der gestarteten Drohne mit auf dem Ku-Band gesendeten und über einen Satelliten an sie weitergeleiteten Funksignalen übernehmen würden.

Acht Tage nach dem Einzug in sein neues Apartment in San Diego machte sich Swanson auf den Weg zur Air Base Ramstein, zu einer Einrichtung der U.S. Air Force im Südwesten Deutschlands. Ramstein war (und ist) das Hauptquartier der U.S. Air Forces in Europe, abgekürzt USAFE und ausgesprochen "jusäfi". Erst kurz vor Swansons Ankunft hatte die Air Force ad hoc eine Einheit zur Durchführung des "Summer Projects" geschaffen. Aus Gründen der Geheimhaltung wurde die 32 nd Expeditionary Air Intelligence Squadron (die 32. Expeditionsstaffel des Geheimdienstes der Air Force) zunächst nur durch eine mündliche und erst fünf Monate später rückwirkend durch eine schriftliche Anordnung aufgestellt.

Zu den handverlesenen Mitgliedern der Einheit gehörten neben Swanson auch der (Drohnen-)Sensor-Operator Master Sergeant (Feldwebel) Jeff Guay und Major Brian Raduenz, die beide aus der Geheimabteilung "Big Safari" von der US-Firma General Atomics kamen. Ein von einer Predator-Staffel des Air Combat Command / ACC ausgeliehener Pilot und Sensor-Operator und insgesamt 12 Offiziere, Soldaten und Zivilangestellte aus Geheimdienst- und Nachrichtenübermittlungsstaffeln der USAFE vervollständigten die für die CIA arbeitende Einheit.

Colonel (Oberst) Edward J. Boyle, der Direktor des Geheimdienstes der USAFE, der in Long Island geboren wurde, 1974 in die Air Force eintrat und während seiner 26 Jahre in Uniform schon öfter mit Big Safari zusammengearbeitet hatte, wurde ad hoc zum Kommandeur der Einheit ernannt.

"Wenn irgendwas schiefgeht, wirst du aus Deutschland rausgeschmissen," sagte der (damalige) USAFE-Kommandeur General Gregory S. "Speedy" Martin lachend zu Boyle. "Aber reg dich nicht auf, dann kriegst einen anderen guten Job."

Weiterlesen im Originaltext bei ' luftpost-kl.de ' (PDF) ..hier

*) Predator: Wörtlich - der Räuber, das Raubtier.


Passend zum Thema:

04.09.2014 [linksfraktion.de]
Auslandseinsätze der Bundeswehr
Etwa 6.000 Soldatinnen und Soldaten befinden sich derzeit in Auslandseinsätzen. Im Rahmen der Bundeswehrreform sollen es künftig bis zu 10.000 sein.

Das Aufgabenspektrum erstreckt sich von „Überwachungs- und Sicherungseinsätze“ über „Stabilisierungsfunktionen“ und der „Piratenjagd“ (ATALANTA) bis zum Kriegseinsatz in Afghanistan (ISAF). Letzterer ist dabei mit 4.200 Soldatinnen und Soldaten der größte Auslandseinsatz.

Die Kosten für die Auslandseinsätze sind für das Jahr 2013 mit 1,1 Milliarden Euro veranschlagt.
Davon entfallen alleine für den Afghanistaneinsatz (ISAF) der Bundeswehr etwas über eine Milliarde Euro. Die realen Kosten liegen meist wesentlich höher als die veranschlagten. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) liegen die Kosten allein für den Afghanistan-Einsatz unter Berücksichtigung volkswirtschaftlicher Belastungen bei drei Milliarden Euro pro Jahr.

DIE LINKE lehnt die Auslandseinsätze der Bundeswehr vor allem aus zwei Gründen ab: Zum einen muss das Friedensgebot der Charta der Vereinten Nationen strikt befolgt und in den Mittelpunkt von Konfliktlösungen gestellt werden. Zum anderen ist es eine Tatsache, dass der Einsatz von Militär keine Konflikte löst. Militärs sind oftmals Teil des Problems.

Gerne argumentieren die Befürworter, militärische Einsätze könnten die Gewaltkomponente von Konflikten pazifisieren, womit eine Grundlage zur politischen Konfliktlösung geschaffen werde.

Tatsache ist jedoch, in militärischen Kampfhandlungen leidet zuerst und vor allem die Zivilbevölkerung. Bestenfalls werden oberflächlich die unmittelbaren Kampfhandlungen eingedämmt. Militäreinsätze haben, so zeigen es die Erfahrungen auf dem Balkan, in Afghanistan und Libyen, oftmals zur Folge, dass den Menschen ein einseitiger Lösungsversuch von außen aufgezwungen wird. Das Resultat war und ist häufig eine Art militärische Dauerbesatzung, um den Ausbruch neuer Gewalthandlungen zu verhindern („frozen Conflicts“).

Mit dieser Strategie schafft man keinen Frieden. Zivile Krisenvorsorge sowie ziviles Konfliktmanagement spielen im Vergleich zu den militärischen Maßnahmen nahezu keine Rolle mehr. Zivile Maßnahmen werden gemäß der neuen Doktrin der „Vernetzten Sicherheit“ zunehmend den militärischen Maßnahmen untergeordnet. Hier ist ein Umdenken dringend erforderlich.

Hinzu kommt, Deutschland wird seine „Verantwortung in der Welt“ nicht durch den Einsatz der Bundeswehr gerecht, sondern nur durch eine faire und transparente Außen-, Sicherheits- und Wirtschaftspolitik – kurz um einer echten Friedenspolitik, die ihren Namen verdient.

DIE LINKE lehnt alle Auslandseinsätze, auch mit UN-Mandat, ab und fordert den vollständigen Abzug der Bundeswehr aus allen Einsatzgebieten. Auch Militärberater dürfen nicht in autoritär regierte Staaten entsendet werden.

Deutschland muss den Auftrag der Bundeswehr wieder auf die territoriale Landesverteidigung beschränken.

Die militärischen Potenziale Deutschlands – und der EU – sollen zurückgebaut und der Verteidigungsetat verkleinert werden.  [...]

Weiterlesen im Originaltext bei ' linksfraktion.de ' ..hier

 
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