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21.09.2014 14:30
Wie funktioniert Hofberichterstattung am Beispiel Katar
Der so genannte Emir von Katar ist in Deutschland zu Besuch und neben der totalen Verlogenheit kapitalistischer Politik, kann sehr gut verfolgt werden, wie die Systemmedien das System mit allen manipulatorischen Mitteln unterstützen. - Ja, da ist also ein „Emir“ zu Besuch. Mann könnte ihn auch Pharao, Kaiser (oder nur König), Monarch oder schlicht und einfach Diktator nennen. Er ist zu Besuch in Deutschland und wird recht herzlich empfangen von der Kanzlerin der Deutschen und vom Präsidenten der Deutschen. [Quelle: german.irib.ir] JWD

Die Herzlichkeit hat wenig mit dem Charme des Emirs zu tun, sondern vielmehr mit seinem Portemonnaie. Es winken dicke Aufträge für alle möglichen Industriebereiche, allen voran für Airbus. Und der Zusatzbesuch in München mit Staatsempfang, an dem selbst der heimliche Fußballthronerbe Bayerns Rummenigge teilnehmen soll, steht genau in dem monetären Zusammenhang. Der bayerische Fußballkönig ist gerade nicht abkömmlich, da er in seinem Kapital fast ertrunken ist.


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Selbstverständlich wissen die Politiker wie auch die Hofberichterstatter, dass es sich bei Katar nicht unbedingt um eine Demokratie handelt. Sie wissen auch, dass das Land eine absolute Erbmonarchie ist. Sie wissen auch, dass weder ein Parlament noch politische Gruppierungen existieren dürfen. Darauf muss hingewiesen werden, wenn man berücksichtigt, mit welcher Dreistigkeit Demokratien wie in Russland oder die islamische Demokratie im Iran bekämpft werden, falls jene Demokratien sich nicht dem westlichen Imperium unterordnen. Selbst Syrien war vor „Ausbruch“ der „Unruhen“ ein demokratischeres System als Katar heute!

Da diese heuchlerische Doppelzüngigkeit all zu auffällig wäre bei solch einem Staatsbesuch und die gesamte Abscheulichkeit der deutschen Außenpolitik offen gelegt werden würde, bedarf es ausgeklügelter psychologischer Mechanismen, um die Bevölkerung einzulullen. Die Bevölkerung darf nicht wissen, dass der einzige Wertmaßstab im Kapitalismus das Kapital ist und dass selbst die sogenannten Menschenrechte ausschließlich als Waffe zur Beherrschung von Kapital dienen. Daher wird ein Theaterstück inszeniert, bei dem die besten Intendanten deutscher Theaterbühnen ins Staunen geraten müssten.

Im ersten Akt wird ein Vorwurf erhoben. Allerdings wird nicht etwa der Vorwurf erhoben, der offensichtlich ist, nämlich die Demokratiefeindlichkeit. Nein, es wird der Vorwurf erhoben, dass Katar die IS finanziell unterstützen könnte. Da dieser Vorwurf allein nicht hinreichend ist, um die Aufmerksamkeit des Volkes abzulenken, wird ein zweiter Vorwurf erhoben. Dieses Mal geht es um die Misshandlung von Sklaven, Leiharbeitern oder Gastarbeitern. Alle drei Bezeichnungen werden für die gleiche Personengruppe angewandt. Sie dienen nur dazu, die verschiedenen Medien von links bis rechts mit „unterschiedlichen“ Nuancen zu bedienen.

Die Vorwürfe liegen im Raum und die Vorhänge gehen zu. Dann kommt der zweite Akt. Der Emir stellt ohne Turban fest, dass er niemals Terroristen unterstützen würde. Und bei den Gastarbeitern will man sich bemühen, es besser zu machen, geht es doch um die Fußball WM. Der Zuschauer ist jetzt beeindruckt, da auch die Kanzlerin keinen Grund sieht, dem Krawattenträger zu glauben. Und bei Fußball hört der Spaß ohnehin auf. Da geht es ja um wirklich weltbewegende Ereignisse. Daher gehört auch Rummenigge zu der Staatsdelegation des Freistaates.

So ganz nebenbei wird im Hintergrund der Bühne noch dargelegt, dass es einige Rüstungsexporte nach Katar gibt, einem Land, das gar nicht hinreichend eigene Soldaten hat, um die eigene Bevölkerung in Schach zu halten, geschweige denn sich gegen einen ausländischen Angriff zu wehren. Daher hat es eine Söldnerarmee. Aber Rüstungsexporte gehören zum Geschäft. Da der Zuschauer diese Nebenszene nicht so schnell versteht, werden sie als „umstritten“ eingestuft, und die Sache ist erledigt. Ein Kampfpanzer Leopard 2 fährt über die Bühne, die Vorhänge gehen zu und es gibt eine große Pause. Während der Pause hören sich die Mitarbeiter des Theaters im Volk um, um zu erfahren, dass die Besucher noch nicht so ganz glücklich sind mit der etwas übermäßigen Harmonie zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königshaus. Also wird das Finale etwas dramatisch aufgepäppelt.

Vorhang auf: Es gibt doch noch Disharmonien. Nein, nicht bei allen Themen sei man gleicher Meinung. Was z.B. die Einstellung zu Israel angeht, so wäre man unterschiedlicher Meinung. Was für ein genialer Schachzug der Intendanten! Wir sind ja schließlich die Guten und die sind im Fall der Uneinigkeit die Bösen, daher stehen wir Deutsche an der Seite Israels und die Kataris haben es eben noch nicht verstanden. Wenn aber erst einmal hinreichend viele Leopard 2 Panzer in der Wüste umherfahren, werden sie es schon verstehen. Vorhang zu, Applaus, und alle sind glücklich.

Sämtliche Systemmedien der Westlichen Welt haben dieses Theater mitgespielt. Alle Hofschreiber haben ihre Seelen an der Garderobe der Pressekonferenz abgegeben (falls sie noch eine hatten) und es vermieden jegliche Frage über Demokratisierungen zu stellen. Die Geschäfte brummen, Kritik gab es hinreichend, um das eigene Volk abzulenken, und über Demokratisierung wird nicht gesprochen. Nur so ganz nebenbei: Dieses verbrecherische Spiel des westlichen Imperialismus spielen auch alle der Ausbreitung des Imperialismus dienenden Organisationen treuhörig mit.

Der gleiche Schwulenverband, der sich darüber aufregt, wenn in Russland die gesunde Familienpolitik gestärkt wird (ohne dass Homosexuelle ernsthafte Nachteile erleiden) schweigt, obwohl in Kater jeder Schwule hingerichtet wird (außer er sitzt im Königshaus). Die gleichen schamlosen Frauen, die sich für jeden imperialistischen Zweck öffentlich ausziehen, sind bei Katar züchtig gekleidet. Die gleichen parteinahen Stiftungen, die bei Ländern wie Iran, Syrien und Venezuela jedes Jahr Dutzende von Veranstaltung zur „Demokratisierung“ abhalten, schweigen zu Katar.

Fazit: Westliche Politik ist eine verbrecherische Politik, die jeden Verbrecher gegen das eigene Volk stützt und unterstützt, so lange er sich mit Haut, Haaren und Krawatte dem westlichen Imperium vorbehaltlos unterwirft. Dann darf er in seinem eigenen Land und gegen seine eigene Bevölkerung machen, was er will. Wenn aber jemand sich wahrlich für Menschenrechte in dieser Welt einsetzt und daher zwangläufig gegen die verbrecherische westliche Politik agiert, dann wird er bis aufs Messer (bzw. auch Androhung von Atomwaffeneinsatz) bekämpft.

Es wird Zeit, dass die sicherlich in allen Bevölkerungsschichten dieses Landes bestehenden anständigen Menschen diese dreckige Politik aus den Händen der Anbeter des Goldenen Kalbes befreien und ein menschenwürdiges und gottesehrfürchtiges Land gestalten helfen. Dazu ist es auch nötig die Schriften der Hofschreiber zunehmend zu ignorieren. Sollen sie doch nur noch füreinander schreiben und ihre Blätter alle eingehen. Neue vernünftige alternative Blätter werden entstehen. Selbsterzogene deutsche Muslime tragen bei der Verbreitung von Wahrheit und Wahrhaftigkeit eine große Verantwortung; aber auch jeder andere, der unsere Heimat Deutschland schützen mag. (Quelle: MM)

Link zum Originaltext bei ' german.irib.ir ' ..hier


Anmerkung: Katar, sowie die Familie der Diktators aus Katar ist so ganz nebenbei, nach oder neben BlackRock Inc., New York, der größte Aktionär der Deutschen Bank. Wobei zu beachten ist, dass die vielen Aktionäre der in Streubesitz befindlichen Aktien, de facto keinen Einfluss auf die Geschäftspolitik des Bankkonzerns haben. BlackRock (Rothschild) und Konsorten können unbehelligt schalten und walten, nach eigenem Belieben.

Dazu Passend:

17.09.2014 [Deutschlandfunk]
Handelsbeziehungen:
Wüstenstaat Katar investiert in Deutschland
Das Emirat Katar ist eines der reichsten Länder der Erde, politisch aber nicht unumstritten. Das zeigte sich, als Anfang des Monats ein Großaktionär aus Katar bei der Deutschen Bank eingestiegen war. Der Wirtschafts- und Handelsminister des Emirats, Scheich Ahmed bin Jassim bin Mohammed Al Thani, kündigte jetzt in Berlin weitere Investitionen an.

Die Kassen des kleinen Staates am Persischen Golf sind dank erdgas- und Ölexporten seit Mitte der 90er Jahre gut gefüllt. Damit das auch für die Zukunft so bleibt, wenn die Einnahmen aus Gas- und Öl versiegen, investiert der katarische Staatsfonds, dessen Volumen auf mehr als 150 Milliarden geschätzt wird, in Unternehmen auf der ganzen Welt. Der Internationale Währungsfonds schätzt das Volumen der Auslandsinvestitionen auf 136 Milliarden Euro. Dabei sind die Investments breit gestreut. Das Londoner Luxuskaufhaus Harrods gehört genauso zum Portfolio wie der französische Fußballclub Paris Saint-Germain, ein Zwanzig-Prozent-Anteil an der Londoner Börse oder dem Betreiber des Londoner Flughafens Heathrow. Am Edel-Juwelier Tiffany's ist der Fonds genauso beteiligt wie an den Banken Credit Suisse und Barclays.

"Auch Katar weiß natürlich und ist interessiert, da zu kaufen, wo es sich um sogenannte Filetstücke handelt. Da wo sie wissen, dass das großes Zukunftspotenzial hat."

Sagt Helene Rang, geschäftsführender Vorstand des Nah- und Mittelostvereins. Kurz NUMOV. Der kümmert sich seit mittlerweile 80 Jahren um Wirtschaftskontakte in die Region.

    Auch in Deutschland hat sich der weltgrößte Flüssiggasexporteur der Welt kräftig eingekauft. Mit insgesamt rund 18 Milliarden Dollar. Am Baukonzern Hochtief hält der Fonds rund 11 Prozent, an Siemens mehr als vier, an Volkswagen sogar mehr als 14 Prozent. Und auch die Deutsche Bank konnte sich in diesem Jahr über eine kräftige Finanzspritze aus Katar freuen. Mit 5,8 Prozent wurde allerdings nicht der Staatsfonds der größte Einzelaktionär der Bank. Sondern die Paramount Service Holding. Die gehört einem Mitglied der Herrscherfamilie. Der Wirtschafts- und Handelsminister Katars, Scheich Ahmed bin Jassim bin Mohammed Al Thani kündigte am Vormittag bei einem Wirtschaftsforum weitere Investitionen an. Und auch umgekehrt gebe es große Investitionschancen.
Deutschland importierte 2013 Güter im Wert von etwa 1,1 Milliarden Dollar aus Katar. Vor allem Mineralölerzeugnisse machten mit 920 Millionen den Löwenanteil aus. Deutsche Firmen verkauften Waren im Wert von etwa 1,69 Milliarden nach Katar. Vor allem Autos und Landfahrzeuge, Maschinen, Elektrotechnik. [...]

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