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21.04.2014 11:25
Bundespräsident Gauck:
Eine Tournee der Zwietracht durch Osteuropa!

Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck will persönlich die Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer leiten. Im Zusammenhang mit diesem Ereignis, mit dem man gewöhnlich das Ende der militärpolitischen Spaltung Europas verbindet, will der deutsche Staatschef vier osteuropäische Staaten besuchen. Diese Tournee startet am 4. Juni in Warschau. Bis zum November will Joachim Gauck Budapest, Bratislava und Prag besuchen. [Quelle: german.ruvr.ru] JWD

Er will auch in Leipzig vorbeischauen, wo am 9. Oktober ein 70.000-köpfiges Meeting auf dem Platz vor der Nikolaikirche stattfindet. Wie der Pressedienst des Bundespräsidenten mitteilte, werde das Leitmotiv der Feierlichkeiten die Erinnerung an die „in ganz Europa erfolgte friedliche Revolution“ sein, die den „Eisernen Vorhang“ gehoben habe. Es sei allerdings kaum zu bezweifeln, dass Joachim Gauck und auch gewisse Kräfte versuchen werden, die geopolitische Karte auszuspielen, darunter die antirussische, bemerkt unser Kommentator Pjotr Iskenderow.

Es ist kaum zu bestreiten, dass die Ereignisse Ende der 1980er Jahre tatsächlich eine enorme Rolle im Leben des Landes und der Völker Mittel- und Osteuropas gespielt haben. Es ging nicht einfach nur um einen Machtwechsel, sondern um einen grundlegenden Umbruch der sozialwirtschaftlichen und militärpolitischen Modelle, der gesamten Gesellschaftsordnung.

Ebenso offensichtlich ist aber auch etwas anderes. Die Ereignisse von vor 25 Jahren waren bei weitem nicht eindeutig. Ihre Wirkung – vor allem die sozialwirtschaftliche - ist auch heute zu spüren, positiv wie negativ. Ein endgültiges Urteil ist noch nicht gefällt. Nicht zufällig wachsen heute in Mittel- und Osteuropa die Stimmungen des Euroskeptizismus und der Nostalgie nach den Zeiten der „Volksdemokratie“, die sich zuweilen seltsam mit den Versuchen verknüpfen, das heutige Russland politisch, ökonomisch und sogar begrifflich aus der Region „zu verdrängen“, betonte im Gespräch mit der STIMME RUSSLANDS der Direktor des Instituts für Slawistik an der Russischen Akademie der Wissenschaften, Konstantin Nikiforow. Konkret sagte er Folgendes:

„Heute versuchen manche leider, Russland von dieser Region zu trennen. Aktiv wird der Begriff ‚Mittel- und Osteuropa‘ in Umlauf gebracht, unter dem man Mitteleuropa plus Weißrussland und die Ukraine versteht, aber ohne Russland. Russland erweist sich bei einer solchen Herangehensweise ‚östlicher als Osteuropa‘. In allen Ländern der Region existiert eine Nostalgie nach den früheren Jahren. Es ist das Verständnis da, dass - gelinde gesagt - nicht alles damals richtig gemacht worden sei. Hier könnte man auch kräftigere Worte gebrauchen.“

Hier nur einige Parameter aus Berichten des Internationalen Währungsfonds (IWF) und anderer internationaler Organisationen. Sie zeugen davon, dass die in den Abgrund der Reformen gestürzten Volkswirtschaften der Länder Mittel- und Osteuropas erst fünf Jahre später – 1994 - in ihrem Wirtschaftswachstum die Parameter von 1989 erreichen konnten. Und in den darauffolgenden fünf Jahren hatte es erneut einen Rückgang gegeben, der in Tschechien und in der Slowakei besonders schmerzhaft war.

Noch vielsagender ist der vom IWF genutzte Parameter des Bruttosozialprodukts pro Kopf der Bevölkerung. Zum Jahr 2001 befanden sich Tschechien und Ungarn diesbezüglich auf dem Niveau solcher Länder wie Gabun, Trinidad und Tobago. Bulgarien – auf dem Niveau von Papua-Neuguinea, und Polen – auf dem Niveau von Botswana. Und wenn das das Ende der Umwandlung bedeuten sollte, so ergebe sich tatsächlich die Frage, ob das solcher Bemühungen wert gewesen sei, fragt in diesem Zusammenhang rein rhetorisch der namhafte deutsche Ökonom Karl Müller.

Aber nicht allein die sozialwirtschaftlichen Realitäten sind fähig, die feierliche Stimmung der bevorstehenden Tournee des deutschen Bundespräsidenten durch die osteuropäischen Hauptstädte „zu korrigieren“. Noch gefährlicher scheint die Tendenz zu sein, die konkret Joachim Gauck eigen ist: und zwar Europa Russland gegenüberzustellen, und Warschau, Budapest, Bratislava und Prag – Moskau. Wie die Deutschen zugeben, zeichnet sich ihr heutiger Präsident von seinen Amtsvorgängern durch seine „beispiellose Kritik an Moskaus Adresse“ aus. Er wirft der russischen Führung eine „mangelnde Oberherrschaft des Gesetzes“, „imperiale Absichten“, „Repressionen gegen die Opposition“ und anderes vor. Gerade Gauck war tonangebend in der westlichen Propaganda-Kampagne für einen Boykott der Olympiade in Sotschi. Und ein solcher Staatsmann bemüht sich nun, die Rolle eines Führers von ganz Mittel- und Osteuropa zu spielen, sich das historische Recht anzumaßen, im Namen ihrer Völker zu sprechen.

Das bittere Paradox der Situation besteht darin, dass die russlandfeindliche Rhetorik des Bundespräsidenten Gauck an Kraft gewinnt angesichts der nicht sehr optimistischen Berichte über den Zustand der Wirtschaft Mittel- und Osteuropas sowie der Europäischen Union insgesamt. [...]

Weiterlesen im Originaltext bei ' german.ruvr.ru ' ..hier


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