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15.12.2013 20:15
Geheucheltes Lob für Mandelas Vermächtnis
Der aus Brasilien stammende Journalist Pepe Escobar untersucht Gründe für die unzähligen heuchlerischen Nachrufe auf Nelson Mandela - Hütet euch vor Fremden, die Geschenke verteilen! Solche "Geschenke" sind auch die überschwänglichen Nachrufe auf Nelson Mandela. Als "Fremde" sind dabei die 0,0001 Prozent der die ganze Welt beherrschenden (Finanz)-Elite zu verstehen, die alles unter Kontrolle haben – natürlich auch die Medien.  [Quelle: luftpost-kl.det]  JWD

Mit den stapelweise in den USA, in Israel, in Frankreich, in Großbritannien und in anderen westlichen Staaten verfassten heuchlerischen Würdigungen Mandelas wäre ein neuer Turmbau zu Babel möglich. Unter diesem Turm soll vor allem die Schuld des Westens begraben werden, der das Apartheid-Regime in Südafrika gesponsert und (gegen alle berechtigte Kritik) verteidigt hat, bis es an seinen inneren Widersprüchen zerbrochen ist.

Für den Westen waren nur das Funktionieren des kapitalistischen Wirtschaftssystems, die zahlreichen Bodenschätze Südafrikas und die Rolle Pretorias im "Kampf gegen den Kommunismus" wichtig – die Apartheid war bestenfalls ein Ärgernis. Mandela wird von den 0,0001 Prozent jetzt vor allem deshalb heilig gesprochen, weil er den weißen Unterdrückern, die ihn 27 Jahre eingesperrt haben, die Hand gereicht und – im Namen der "nationalen Versöhnung" – darauf verzichtet hat, die Mörder des Apartheid- Regimes wie die Nazis vor Gericht zu stellen.

In der Flut meist geheuchelter Huldigungen, mit der die Ikone Mandela von den westlichen Medienkonzernen gnadenlos vermarktet wird, kommt kaum vor, dass sich Mandela strikt geweigert hat, den bewaffneten Kampf gegen die Rassentrennung zu verurteilen – hätte er das getan, wäre er wohl kaum 27 Jahre lang weggesperrt worden; auch seine Dankbarkeit gegenüber Kuba und Fidel Castro, der die Menschen in Angola, in Namibia und in Südafrika in ihrem Widerstand gegen die Rassentrennung immer unterstützt hat, und sein eigene Unterstützung des Befreiungskampfes der Palästinenser werden in den Nachrufen nicht erwähnt.

Vor allem junge Menschen müssen erfahren, dass jeder, der sich während des Kalten Krieges für die Befreiung seines unterdrückten Volkes eingesetzt hat, sofort als ("Kommunist" oder) "Terrorist" diffamiert wurde; auch im Kalten Krieg wurde schon ein gnadenloser "Krieg gegen den Terror" geführt. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Widerstand gegen die Apartheid als moralisch gerechtfertigt angesehen, und Mandela wurde zum weltweit anerkannten Gesicht dieses Widerstandes.

Heute wird verdrängt, dass der konservative Messias Ronald Reagan die afghanischen Mudschaheddin, die heute als Al-Qaida bekämpft werden, als "Freiheitskämpfer" bejubelte und gegen den (vom Kongress verabschiedeten) Comprehensive Anti-Apartheid Act dem Sanktionen gegen das Apartheid-Regime in Südafrika beschlossen wurden, sein Veto einlegte, weil Washington den Afrikanische Nationalkongress/ANC immer noch als "kommunistische Terrororganisation" eingestuft hatte. [..]

Weiterlesen im übersetzten Originaltext bei ' luftpost.de ' (PDF) ..hier


 
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