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12.11.2013 19:05
„Macht braucht Kontrolle, wirksame Kontrolle“
Gustl Mollath - Was in unserem Land in der Justiz,
Politik, Bankenwirtschaft und der Psychiatrie abläuft, muss öffentlich werden.
Wir dürfen darüber nicht länger schweigen. Hinter der Fassade unseres
demokratischen Rechtstaates herrschen Zustände, die ihresgleichen suchen und die
an die dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte gemahnen. Ich weiß, ich hatte
Glück. Großes Glück. Nur durch den Einsatz und die Unterstützung vieler
Menschen, die mein Schicksal nicht kalt gelassen hat und die sich auf eine
unglaubliche Art für mich eingesetzt haben, bin ich nun in Freiheit.
[Quelle: nds.de] JWD
Nur durch die in meinem Fall zustande gekommene Öffentlichkeit waren die
Institutionen regelrecht dazu gezwungen, mich vor die Tür zu setzen. Aber: Meine
nun wieder gewonnene Freiheit bedeutet für mich noch lange nicht, so frei zu
sein, wie es alle anderen Mitbürger sind. An mir hängt ein großer Makel. Diesen
Makel kann ich nur loswerden durch ein ordentliches Wiederaufnahmeverfahren, das
jetzt immerhin wahrscheinlich geworden ist. Von Gustl Mollath.
Screenshot: Anzeige |
Der Text ist ein exklusiver Auszug aus dem Buch „Staatsversagen auf höchster
Ebene. Was sich nach dem Fall Mollath ändern muss“ (Westend Verlag, 208 Seiten,
12,99 Euro), das heute erschienen ist. Die Autoren, Experten aus Justiz,
Psychiatrie, Politik, Medizin und Medien, nehmen sich der Affäre Mollath an,
denken aber über den Einzelfall hinaus und verdeutlichen: Die Missstände in
Justiz und Psychiatrie sind groß. Kann es wirklich jedem passieren, plötzlich
weggesperrt zu werden?
Verstehen Sie mich nicht falsch: Die Gesetze in Deutschland sind mitnichten
schlecht. Sie sind sogar überwiegend dazu angetan, für ein friedliches
Gemeinwesen zu sorgen und vor Übergriffen zu schützen. Nur: Was helfen die
besten Gesetze, wenn diese hintergangen und missachtet werden und wenn es
keinerlei tatsächlich wirksame Kontrolle gibt, nur Pseudokontrollen?
In vielerlei Hinsicht gelten wir Deutsche als Vorbildnation. Auf unser Land
setzen viele Menschen in der Welt ihre Hoffnung. Da darf es doch nicht sein,
dass es unter unserem Sofa tatsächlich ganz anders aussieht.
Ich habe immer erwartet und erwarte weiterhin, dass die Institutionen so
arbeiten, wie es theoretisch die Gesetze vorgeben. Aber in meinem Fall fand
genau das Gegenteil statt. [..]
Weiterlesen im
Originalartikel bei ' nachdenkseiten.de ' ..hier
Info: Gustl Ferdinand Mollath (* 7. November 1956 in Nürnberg) ist
wegen seiner umstrittenen siebenjährigen Zwangsunterbringung in psychiatrischen
Einrichtungen, insbesondere der geschlossenen Abteilung des Bezirkskrankenhauses
Bayreuth, bekannt geworden. Infolge eines Gerichtsbeschlusses im August 2013
wurde er entlassen. Gemäß diesem Beschluss wird das Gerichtsverfahren wieder
aufgenommen werden, das im Jahr 2006 zu seiner Unterbringung führte. Ein
maßgeblicher Hintergrund der Geschehnisse waren Schwarzgeldverschiebungen seiner
ehemaligen Frau, einer Mitarbeiterin der HypoVereinsbank. [..]
[Quelle: Wikipedia
..hier]
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