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25.07.2013 14:50
Überwachungsskandal - Fritz-Bauer-Preis an Edward Snowden
Berlin - Die Humanistische Union fordert statt grenzenlosem Sicherheitsstreben mehr Freiheit zu schaffen und Bundespräsident Gauck zur öffentlichen Stellungnahme auf. Und: Der "Fritz-Bauer-Preis der Humanistischen Union" geht dieses Jahr für seine Verdienste an Edward Snowden. [Quelle: hpd.de / Sven Lüders]  JWD

In einem Schreiben an Bundespräsident Joachim Gauck hat die Bürgerrechtsorganisation Humanistische Union (HU) diesen aufgefordert, im aktuellen Überwachungsskandal öffentlich Stellung zu nehmen und einen orientierenden Debattenbeitrag zu leisten.

 
Quelle: hpd.de
Seine Einsichten zum Leben in einer überwachten Gesellschaft sowie sein Verständnis für die Bedeutung, die dem Schutz der Freiheit und dem Schutz der Privatsphäre in einer freiheitlichen Gesellschaft zukommt, ließen die HU darauf hoffen, dass er deutlichere Worte als die Bundesregierung für die Tragweite der Ausspähung von deutschen Bürgerinnen und Bürgern durch ausländische und deutsche Geheimdienste für Demokratie und Rechtsstaat finde, heißt es in dem Schreiben an Gauck.

Der Schutz der Grundrechte der Bundesbürger sei offensichtlich nicht mehr gewährleistet. Mit Sorge betrachte die HU Entwicklungen auf Seiten der Nachrichtendienste, die die Bürger mit Generalverdacht überziehen und die Unschuldsvermutung als wesentliches Element des Rechtsstaates obsolet werden lassen, erklärte die HU im Schreiben an den Bundespräsidenten.

Fritz-Bauer Preis für Edward Snowden
Die Humanistische Union wird Edward Snowden, der den Überwachungsskandal der Öffentlichkeit bekannt gemacht hat, mit dem seit vielen Jahren verliehenen "Fritz-Bauer-Preis der Humanistischen Union" ehren.

Der frühere Generalstaatsanwalt Fritz Bauer hatte angesichts staatlichen Unrechts auf das Widerstandsrecht und die Widerstandspflicht eines jeden Bürgers hingewiesen. Die Humanistische Union ist der Auffassung, dass die vom ehemaligen NSA-Mitarbeiter Edward Snowden geleistete weltweite Aufklärung über die geheimdienstliche Parallelwelt eindeutig verdienstvoll ist. Transparenz und Öffentlichkeit sind die wirksamsten Mittel im Kampf gegen Machtmissbrauch.

Sein "Weckruf" (EU- Justizkommissarin Viviane Reding) hat Praktiken, die seit Jahren für Experten in Umrissen bekannt waren, jetzt im Detail schockierend vor Augen geführt. Dabei sei er mit seinem Material verantwortlich umgegangen und habe niemanden in Gefahr gebracht - außer sich selbst. "Es ist beschämend, wie sich die Bundesregierung weggeduckt hat, als es um seinen Schutz durch Aufnahme in Deutschland ging. Will man ihm wirklich nur die Option auf eine Handvoll Staaten lassen, die für ihre Menschenrechtsverletzungen bekannt sind?", fragt der Vorsitzende der Humanistischen Union, Werner Koep-Kerstin. [..]

Weiterlesen im Originaltext bei ' hpd.de ' ..hier


Passend zum Thema:

25.07.2013 [Quelle: wdr5]
Deutsche Ehrung für Edward Snowden: Verleihung des “Whistleblower-Preises 2013?
Alle zwei Jahre verleiht die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler den “Internationalen Whistleblower-Preis”. Mit ihm werden Menschen geehrt, die den Mut haben, Missstände in ihrem Arbeitsumfeld aufzudecken – die also gewissermaßen die Alarmpfeife benutzen und aufmerksam machen wollen auf unethische und ungesetzliche Machenschaften.

So wie jüngst der frühere Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA, Edward Snowden. Er ist auch der diesjährige Preisträger, kann aber leider nicht selbst zur Verleihung nach Berlin kommen, weil er ja in Moskau festsitzt…

Mitverleiher sind neben der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e. V. die Deutsche Sektion der International Association of Lawyers Against Nuclear Arms [IALANA] und Transparency International Deutschland.

Livegespräch mit Prof. Dr. Hartmut Graßl, emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg


Zur Audiodatei bei WDR5 [mp3] ..hier   |  Kommentar von M. Sambale ..hier


 
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