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27.04.2013 15:15
ZDF-Chefredakteur Peter Frey als Intendant des WDR? – Ein Kuckucksei der CDU
In der Kölner Regionalausgabe der Bild-Zeitung wird heute gemutmaßt, dass der Chefredakteur des ZDF, Peter Frey, Favorit für die Nachfolge der zurückgetretenen Monika Piel als WDR-Intendant sei. Das CDU-Rundfunkratsmitglied Thomas Sternberg werbe für Frey, die Bundesspitze der CDU hingegen sieht in ihm einen SPD-Mann. Mit diesem Spiel über Bande, soll wohl die SPD-Seite im Rundfunkrat des WDR übertölpelt werden, denn tatsächlich würde mit Peter Frey ein Kuckucksei der CDU in die Intendanz des Senders gelegt. [Quelle: nds.de / W.Lieb]  JWD

Das WDR-Eigengewächs Monika Piel war seit 2007 Intendantin, im vergangenen Jahr hatte der Rundfunkrat sie für eine weitere Amtszeit bis 2019 gewählt. Im Januar dieses Jahres hatte sie zu aller Überraschung ihren Rücktritt aus „persönlichen Gründen“ angekündigt. Am 30. April scheidet sie aus Ihrem Amt aus.

Auf die öffentliche Ausschreibung der mit immerhin über 300.000 Euro dotierten Intendantenstelle des WDR haben sich 37 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Die Rundfunkratsvorsitzende Ruth Hieronymi (CDU) hatte angekündigt, dass der Rundfunkrat darüber hinaus noch auf weitere Kandidaten zugehen wolle.

Als Nachfolger wurden Fernseh-Chefredakteur Jörg Schönenborn, Radio-Bremen-Intendant Jan Metzger und Bettina Reitz, die Fernsehdirektorin des Bayerischen Rundfunks, oder auch der Anchorman des ZDF-„heute journals“ Claus Kleber gehandelt.

Bis zum 18. Juli soll die Nachfolge geregelt sein.
Der gewöhnlich über WDR-Interna einigermaßen gut informierte und über die CDU-Rundfunkratsmitglieder gut vernetzte Bild-Kolumnist Wilfried Pastors schreibt nun, dass der ZDF-Chefredakteur Peter Frey aktuell der Favorit für das Amt des WDR-Intendanten sei. Der CDU-Rundfunkrat Thomas Sternberg werbe für Frey unter anderem auch wegen seiner Mitgliedschaft im Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Pastors schließt daraus, dass mit Frey an der Spitze des (mit 4500 festen und 15.000 freien Mitarbeitern und einem Budget von 1,38 Milliarden Euro) größten Rundfunkunternehmens auf dem europäischen Kontinent diese auch bundesweit einflussreiche ARD-Anstalt eine „große Nähe zu den Christdemokraten“ hätte.

[..] Obwohl ein CDU-Rundfunkratsmitglied aktiv für Frey als Intendant des WDR wirbt, ist die Bundesspitze der CDU offenbar immer noch nicht zufrieden. „Wer sich für einen SPD-Mann an der Spitze des WDR stark macht, der will wohl nie mehr eine Wahl gewinnen“ zitiert Bild eine Stimme aus der Berliner Spitze der Union. Doch dies ist wohl eher ein geschicktes Spielen über die Bande, damit die SPD-Seite im Rundfunkrat sich mit Peter Frey zufrieden gibt und wohl den Eindruck gewinnen soll, man habe einen der SPD nahestehenden Intendanten durchsetzen können. Solche Doppelspiele macht man halt, wenn man den der SPD nahe stehenden Gremienmitgliedern ein Kuckucksei ins Nest legen will.

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