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12.02.2013 01:50
Der Witz der Woche, der leider nicht zum Lachen ist - deutsche Ökonomen warnen vor französischem Merkantilismus
Deutsche Wirtschaftswissenschaftler sind zu allem fähig. Kaum hatte ich vorgestern meinen Kommentar zur konjunkturellen Entwicklung geschrieben, an dessen Ende die nahezu geniale Einlassung unseres Wirtschaftsministers stand, der Abwertungen ablehnt, aber den Kampf um Wettbewerbsfähigkeit für entscheidend hält, wurde er sofort getoppt von „Wirtschaftsexperten“ die von der FAZ zu dem Thema befragt wurden. [Quelle: Flassbeck-Economics] JWD

„Der Vorschlag entspringt typisch merkantilistischem Denken französischer Provenienz“, sagte etwa der Wirtschaftsweise Lars Feld laut FAZ. Die Europäische Zentralbank sollte sich davor hüten, dem Ansinnen Hollandes zu folgen, sagte das deutsche Sachverständigenratsmitglied.

Dem Merkantilismus* liegt laut Wikipedia das Streben nach Überschüssen im Außenhandel zugrunde, zudem seien sich die Merkantilisten einig gewesen, die Arbeiterklasse zu unterdrücken. „Arbeiter und Bauern hatten am Existenzminimum zu leben, damit die Güter kostengünstig hergestellt werden konnten. Ziel war es, die Produktion zu maximieren; der Verbrauch und Genuss der Arbeiter wurde nicht berücksichtigt. Nur wenn sie durch harte Arbeit ihr Existenzminimum sichern konnten, war sichergestellt, dass eine maximale Produktion erreicht werden konnte. Höhere Löhne, Freizeit oder Bildung für die Unterschichten würden unausweichlich zu Lastern und Faulheit führen und wirtschaftlichen Schaden anrichten.“

Die Franzosen also sind die Merkantilisten! Deutschland hat zwar mehr als irgendein anderes Land in Europa seine Löhne (in Relation zur Produktivität) gesenkt, was eine massive reale Abwertung mit sich gebracht hat, in Deutschland ist die Nachfrage der Inländer weniger gestiegen als in allen anderen großen Industrieländern und Deutschland hat mehr als irgendein anderes Land in der ganzen Welt Überschüsse im Außenhandel aufgetürmt, aber die Franzosen sind die Merkantilisten.

Da fehlen einem die Worte. Und wiederum fragt man sich, kann es sein, dass jemand, der als Wissenschaftler bezahlt wird, das nur aus Unwissen tut. [..]

Wenn es um Chinas Rolle in der Welt geht, sind wir doch gut im Anklagen. Warum nicht einmal systematisch die Überschussländer der Welt abfragen, auf welche Weise sie in so kurzer Zeit zu den Überschüssen gekommen sind.“

Link zum vollständigen Artikel bei ' flassbeck.de/wordpress/ '  ..hier


*) Merkantilismus (vom französischen mercantile ‚kaufmännisch‘; lat. mercator ,Kaufmann‘) ist ein nachträglich verliehener Begriff für ein Spektrum verschiedener wirtschaftspolitischer Konzepte, welche sowohl geldpolitische als auch handels- und zahlungsbilanztheoretische, aber auch finanzwirtschaftliche Ansätze verbinden. Der Merkantilismus war in Europa die vorherrschende wirtschaftliche Lehrmeinung der Frühmoderne (vom 16. bis zum 18. Jahrhundert). [Quelle: Wikipedia ..hier]


Anmerkung: 'Merkelantilismus' wäre eine Wortprägung, die das Machtstreben der deutschen Wirtschaftspolitik nach neofeudalen Verhältnissen in preußischer Tradition mit Knechtung der gemeinen Volkes ganz gut treffen würde. Wir haben wahrlich keinen Anspruch auf Demokratie und Sozialstaatlichkeit - lies uns die geläuterte, schon in der DDR privilegierte Exkommunistin (chronik-berlin-de ..hier), die mit der verschwunden Stasiakte und der unauffindbaren Doktorarbeit, unsere zur CDU konvertierte heutige Bundeskanzlerin Merkel wissen (PDF-60-Jahrfeier der CDU ..hier).



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