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29.02.2012 09:30
Bertelsmann - eine schädliche Krake, die Sozialstaat und Demokratie von innen auffrisst
Bertelsmänner auf Beutezug - Die Bertelsmann AG steigt ins Geschäft mit der akademischen Bildung ein. Den Anfang macht Europas größter Medienkonzern als Ankerinvestor eines "University Ventures Fund", der mit Studien- und Weiterbildungsprogrammen dies- und jenseits des Atlantik auf Profitjagd geht. Für Wolfgang Lieb ist der Schritt nur folgerichtig. Im Gespräch mit Studis Online schildert der ehemalige Politiker, wie das Gütersloher Unternehmen in langjähriger politischer Vorfeldarbeit den Boden bereitet hat, auf dem er jetzt die Ernte einfahren will. [Quelle: studis-online.de]  JWD


[Auszug]: [..] Nachdem die Bertelsmann Stiftung mit ihrer Ideologie der "unternehmerischen Hochschule", also der Entstaatlichung und funktionalen Privatisierung der Hochschulen, den tertiären Bildungssektor in der zurückliegenden Dekade sturmreif geschossen hat, stößt nun die Bertelsmann AG nach, um aus diesem Zerstörungswerk Profit zu ziehen. Das ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die ach so gemeinnützige Bertelsmann Stiftung lediglich der politische Wegbereiter für die Geschäftsinteressen des Bertelsmann-Konzerns ist. Beim Einsteig in diesen Universitäts-Wagnis-Fonds geht es darum, Online-Studienangebote, das Hochschulmarketing bis hin zur ausgelagerten Hochschulverwaltung an Studierende und Hochschulen profitträchtig zu verkaufen. Das hat nichts mit einem Engagement für eine bessere Bildung zu tun: Die kaputt gesparten Hochschulen sollen nun mit ihrem verbliebenen restlichen "kulturellen" Kapital zum Tummelplatz für Investmentfonds werden.

[..] Zu einem wirklichen Leitbildwandel wird es letztlich erst dann kommen, wenn zugleich ein gesellschaftlicher Paradigmenwechsel stattfindet. Der Schwenk weg vom humboldtschen Bildungsideal hin zum hayekschen Glauben an die Überlegenheit von Markt und Wettbewerb ist Ausdruck eines allgemeinen, zur Vorherrschaft gelangten gesellschaftlichen Denkens, das ökonomische Verwertungs- und Profitinteressen über alles stellt und das in nahezu alle Bereiche von der Sozialpolitik, über Kulturpolitik bis zur Bildungspolitik vorgedrungen ist. [..] [Ende Auszug]

Link zum vollständigen Artikel bei 'studis-online.de'  ..hier


Anmerkung: Unsere Kanzlerin hatte vor Kurzem davon gesprochen, dass die Menschen dem Finanzsystem kompatibel umgeformt werden müssten. Ob ihr dass auch bei einem der angeblich wöchentlichen Kaffeekränzchen von Liz Mohn, der Beherrscherin des neoliberalen Flaggschiffs Bertelsmann, gesteckt wurde, ist nahe liegend. Friede Springer, die auch zum Kränzchen gehört, hätte sicherlich nicht widersprochen. Bertelsmann und Springer beherrschen ca. 80% der Medien europaweit.

 
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