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15.02.2012 01:35
Heimtückische Soziallehre deutscher Bischöfe
NachDenkSeiten - Kritik am Impulspapier „Chancengerechte Gesellschaft. Leitbild für eine freiheitliche Ordnung“ der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz [PDF ..hier]. Clemens Wolf kritisiert die unzutreffende Darstellung der Rentenwirklichkeit [PDF ..hier]. Unabhängig davon sind die heimtückischen Neoliberalismusvokabeln Zeugnis erzkonservativer Rückständigkeit.  JWD


Nicht Chancengleichheit, sondern Chancengerechtigkeit sei das Leitbild einer freiheitlichen Ordnung, stellt die bischöfliche Kommission für soziale Fragen* fest. Die christlichen Moralisten folgen mit ihrer Auslegung neoliberaler Doktrin a la FDP und CDU fast bis ins Detail.

Chance und Gerechtigkeit - klingt zukunftsoffen und menschenfreundlich, ist kombiniert aber zutiefst rückständig
Die Heimtücke des Begriffs 'Chancengerechtigkeit' wird in einem lesenswerten Aufsatz aus 2008 von Holdger Platta** herausgearbeitet und gipfelt in der Feststellung: [Auszug] .., in diesem scheinbar so staats- und kirchenfromm definierten Begriff der "Chancengerechtigkeit" im CDU-Grundsatzprogramm verbirgt sich jener Schuldspruch an die Adresse jener, die es nicht geschafft haben, nach oben zu gelangen, oder gar ganz unten gelandet sind.

"Recht so, richtig so!" Und Husmann-Driesen hat völlig zutreffend konstatiert, dass es bei dieser "Gerechtigkeit" gar nicht mehr um Menschlichkeit geht, sondern nur noch um Erfolg. Diese Auffassung von "Gerechtigkeit" und "Chancengerechtigkeit" ist nichts anderes mehr als Selbstrechtfertigungslehre derer da oben und nichts anderes als die moralische Fertigmache all jener, die beim Lebenskampf auf der Strecke geblieben sind.

Oder um es ganz einfach zu sagen: dieses Gerechtigkeitsverständnis ist nichts anderes mehr als Ausdruck schäbigster Niedertracht! [Ende Auszug]

Link zum vollständigen Artikel bei 'flegel-g.de  ..hier

Link zum Artikel bei 'nds.de' - Altersarmut in einem der reichsten Länder -  ..hier


*) Vorsitz: Rheinhart Kardinal Marx, Mitwirkende: Prof. Dr. Jörg Althammer, Prof. Dr. Franz-Josef Bormann, Prof. Dr. Heinz Bude, Alois Glück, Prof. Dr. Nils Goldschmidt, Prof. Dr. Gerhard Kruip, Prof. Dr. Stefan Leibfried, Dr. Matthias Meyer, Cornelia Quennet-Thielen, Prof. Dr. Andreas Rödder, Prof. Dr. Gert G. Wagner, Dr. Ursula Weidenfeld, Matthias Belafi, Inge Broy und Dr. Dagmar Nelleßen-Strauch.

**) Holdger Platta ist  Autor und Wissenschaftsjournalist; Jahrgang 1944; Studium der Germanistik, Geschichte, Pädagogik und Politologie; zahlreiche Rundfunk-Features zu sozialpsychologischen Themen; fachwissenschaftliche Veröffentlichungen in „Psyche“, „Neue Sammlung“, „psychosozial“, „Psychologie heute“, „Abraxas“, „Skeptiker“; Buchveröffentlichungen: „New-Age-Therapien. Pro und contra“. Beltz-Verlag Weinheim 1994; „New-Age-Therapien. Rebirthing, Reinkarnation, Transpersonale Psychologie. pro und contra“. Rowohlt-Verlag Reinbek 1997; „Identitäts-Ideen. Zur gesellschaftlichen Vernichtung unseres Selbstbewusstseins“. Psychosozial-Verlag Gießen 1998. Seit 2005 - vor allem im Internet - zahlreiche Beiträge gegen Hartz-IV und gegen Neoliberalismus-Propaganda veröffentlicht habe.

 
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