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25.08.2011 09:55
Nur Dummköpfe glauben an die Schuldenkrise
Heiner Flassbeck - Es wäre zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Die
Politiker produzieren eine "Lösung" für die Krise nach der anderen und das
Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft schwindet von Tag zu Tag. [Quelle:
Badische Zeitung]
JWD
[Auszug:]
Kaum hatten Merkel und Sarkozy erneut einen "Durchbruch" für Europa
gemeldet, da fielen die Aktienmärkte ins Bodenlose. Irgendetwas geht fundamental
schief. Es ist, als ob die Politiker die Bedienungsanleitung für ein Schiff in
Seenot studierten und entsprechende Anweisungen gäben, ohne zu merken, dass sie
in einem Flugzeug sitzen.
In der Tat, unsere Politiker wissen nicht mehr, was sie tun, weil
ihre eigenen Vorurteile sie daran hindern, sich umzuschauen und zu erkennen, wo
sie in Wirklichkeit sind. So haben sie es zugelassen oder sogar aktiv befördert,
dass die Finanzkrise und die Euro-Krise in eine “Staatsschuldenkrise” umbenannt
worden sind…
Dass weder die Eurozone noch die USA eine "Schuldenkrise" haben können, hätte
man zum Beispiel leicht daran erkennen können, dass es ein großes Land in dieser
Welt gibt, das mehr Staatsschulden – im Vergleich zu seinem laufenden Einkommen
(Bruttoinlandsprodukt genannt) – hat als die beiden zusammen und dennoch über
keinerlei Finanzierungsprobleme klagt, nämlich Japan. Sogar im Gegenteil,
nirgendwo ist der Zins auf lang laufende Staatsanleihen niedriger als dort und
nirgendwo werden die Urteile von Ratingagenturen konsequenter ignoriert als
dort....
Man kann es ganz einfach sagen: Wer Japan und fallende Zinsen auf
Staatsanleihen in der "Schuldenkrise" nicht erklären kann, kann nichts erklären.
Und man muss jeden einen Dummkopf nennen, der sich weiter den Bären von der
"Schuldenkrise" von Leuten aufbinden lässt, die das nicht einmal zu erklären
versuchen.
Was wirklich umgeht, ist Angst vor einem Absturz der Konjunktur. Und diese Angst
ist vollkommen berechtigt. Die Profis an den Märkten wissen nämlich im Gegensatz
zu vielen Schreiberlingen in den Zeitungsredaktionen und den unglaublich
unwissenden Moderatoren in Talkshows und besonders den Nachrichtenredaktionen
öffentlicher Fernsehsender, dass Staaten, die nichts im Sinn haben als zu
sparen, eine ohnehin schwache Konjunktur im Nu kaputtgespart haben…
..um die
Wirtschaft am Laufen zu halten, kann ein noch mehr als bisher sparender Staat
offenbar nur Unheil anrichten, weil er die Wirtschaft zum Absturz bringt.
Überzeugen Deutschland und Frankreich gar die anderen 15 Euroländer, das Gleiche
zu tun, kommt der Absturz ganz schnell. Aber die schlichte und uralte
Erkenntnis, dass ein Staat nicht wie ein Privathaushalt sparen kann, um seine
Verschuldung zu reduzieren, wird in Deutschland, ..., in den Medien nicht einmal erwähnt...
[AuszugEnde]
Zum vollständigen Artikel in der Badische Zeitung ..hier
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